Filmfest Dresden mit Themenschwerpunkt Solidarität
Dresden (epd).

Das Filmfest Dresden geht vom 8. bis 13. April in seine 37. Ausgabe. Das diesjährige Programm stehe ganz im Zeichen von Solidarität und Zusammenhalt, sagte Festivalchefin Anne Gaschütz am Dienstag in Dresden. Präsentiert werden unter der Überschrift „Solidarisiert Euch!“ mehr als 380 Kurzfilme aus 61 Ländern. Laut Gaschütz finden drei Wettbewerbe sowie mehr als 30 Sonderprogramme statt.

Höhepunkt ist die Preisverleihung der „Goldenen Reiter“ am 12. April in der Dresdner Schauburg. Insgesamt konkurrieren 67 Beiträge im internationalen, nationalen und mitteldeutschen Wettbewerb. Vergeben werden 17 Auszeichnungen, darunter drei Publikumspreise, im Gesamtwert von 70.500 Euro.

Auch das Dresdner Filmfestival ist nach eigenen Angaben von drastischen Kürzungen im Kulturbereich betroffen. Festivalleiterin Gaschütz kritisierte, auf städtischer Ebene drohten Einsparungen von knapp zehn Prozent, auf Landesebene bis zu 30 Prozent. Im schlimmsten Fall müsse das Festival auf rund 100.000 Euro verzichten. Das werde gravierende Folgen für Programm und Existenz haben.

„Kultur ist essenziell für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagte Gaschütz. Umso wichtiger sei jetzt, Solidarität sowohl zwischen Kulturschaffenden als auch mit anderen betroffenen Bereichen wie etwa Jugend und Soziales sowie mit dem Publikum zu praktizieren. Nur gemeinsam könne eine vielfältige Kulturlandschaft bewahrt werden.

Die Filme nehmen laut Gaschütz unter anderem ökologische Krisen in den Blick und den Nahost-Konflikt. Sie thematisierten Sprachbarrieren und vielfältige Formen der Solidarität sowie auch Vorstellungen von Heimat.

Die stellvertretende Festivalleiterin, Sylke Gottlebe, sagte zu den Arbeiten im nationalen Wettbewerb, viele Filmschaffende seien auf der Suche nach einer friedlichen Welt. Sie würden ihre Sehnsucht nach einem erfüllten Miteinander zum Ausdruck bringen. Ein Werk beschäftigt sich auf ironische Art mit den Folgen von Massentourismus. Insgesamt sei eine thematische und stilistische Vielfalt der eingereichten Arbeiten auffällig, sagte Gottlebe.

Im internationalen Wettbewerb sind laut Gaschütz mehrere Arbeiten von ukrainischen und russischen Filmschaffenden vertreten. Eine Arbeit erzähle über den Alltag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Laut MDR, einer der Festivalunterstützer, sind Kurzfilme eine eigene Kunstform - mutig, verdichtet und voller kreativer Energie. Im MDR-Fernsehen ist für den 11. April eine Kurzfilmnacht geplant. Gezeigt werden fünf Arbeiten von regionalen Produzentinnen und Produzenten, darunter auch Werke, die beim Dresdner Filmfest präsentiert werden.

Auch die 37. Ausgabe des Filmfestes lädt zu einem speziellen Kinder- und Jugendprogramm ein. Dazu seien Filme für verschiedene Altersgruppen gemeinsam mit jungen Menschen ausgewählt worden.

Zudem wird ein kostenfreies Kurzfilm-Open-Air-Programm auf dem Dresdner Schloßplatz angeboten. Neu sei der Dresden-Fan-Podcast des Filmfestes. Seit Dezember blicke dieser einmal im Monat hinter die Kulissen des Festivals. Für das diesjährige Programm wurden rund 3.400 Filme aus 107 Ländern eingereicht.