Das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (smac) präsentiert von Freitag an kunstvoll gestaltete Miniaturwelten mit bergmännischen und christlichen Szenen. Gezeigt werden fünf sogenannte Weihnachtsberge und Weihnachtswinkel aus dem Erzgebirge sowie zwei Filme, teilte das Museum am Donnerstag mit. Die einzigartigen Exponate kommen von Privatpersonen, die sich nach einem Aufruf des smac gemeldet hatten. Einer der Weihnachtswinkel stammt aus den 1940er Jahren.
Die Ausstellung „Weihnachtsberge - eine Welt daheeme“ ist bis zum 2. Februar im Foyer des Museums zu sehen. Mithilfe von zum Teil aufwändigen Bewegungsmechaniken unter einer Grundplatte könnten in den Miniaturlandschaften Figuren und Dekorationen bewegt werden. Weihnachtsberge gehören zum traditionellen Inventar der erzgebirgischen Kultur und stellen Szenen aus dem Alltag im Gebirge oder der Bibel nach.
Sie wurden - ähnlich wie bei Modelleisenbahnen - oft über Jahrzehnte gebaut und erweitert. Zum Teil sind sie mehrere Quadratmeter groß. Im Erzgebirge standen sie in der Weihnachtszeit oft in einer Ecke des Wohnzimmers. Daher werden sie auch Weihnachtswinkel genannt. Auch heute wird die Tradition noch vereinzelt gepflegt.
Der Ursprung der Weihnachtsberge mit bergmännischen Arbeitsszenen geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Vom 19. Jahrhundert an sind die besonderen Dekorationen im Erzgebirge gesichert nachweisbar. Damals schlossen sich Schnitzer zusammen, um gemeinsam an einem Weihnachtsberg zu arbeiten. Später bauten auch einsame Tüftler mit Unterstützung von Freunden und Familie individuelle Exemplare.