Dem Einsatz für eine freie, vielfältige Kunstszene in der DDR widmet sich vom 20. Februar an eine Ausstellung in den Chemnitzer Kunstsammlungen. Erstmals werde die Geschichte der „Galerie Oben“ und der Künstlergruppe Clara Mosch in einem Kontext vorgestellt, teilten die Kunstsammlungen am Montag in Chemnitz mit. Zahlreiche Dokumente, Fotos, Postkarten und Plakate seien die Grundlage für die Ausstellung „Künstlerische Freiräume in Karl-Marx-Stadt“, die bis zum Februar 2026 zu sehen ist.
In den Kunstsammlungen Chemnitz befindet sich nach eigenen Angaben umfangreiches Material zu den beiden unabhängigen Projekten außerhalb des staatlichen Kunstbetriebs. Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, würden zum Teil Exponate monatlich gewechselt. Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, war in den 1970er und 1980er Jahren eine Hochburg der freien Kunstszene in der DDR.
Mit der „Galerie Oben“ und der Künstlergruppe und Galerie Clara Mosch gab es zwei Initiativen, die durch unkonventionelle Ausstellungen, Veranstaltungen und Aktionen ein Gegengewicht zum staatlichen Kulturbetrieb erzeugten. Ausgestellt wurden dort Werke unter anderem von Thomas Ranft, Michael Morgner, Gerhard Altenbourg, Carlfriedrich Claus, Dagmar Ranft-Schinke und Irene Bösch.
Die „Galerie Oben“ war 1973 eröffnet worden. Den Angaben zufolge avancierte sie schnell zu einem herausragenden Ort, an dem die Besucherinnen und Besucher im Gegensatz zu staatlichen Institutionen eine große Vielfalt an künstlerischen Stilen entdecken konnten. Die 1977 gegründete Künstlergruppe Clara Mosch residierte im Stadtteil Adelsberg.