Unter dem Titel „Berlin schläft ein“ sammelt der Landesmusikrat in der Bundeshauptstadt Wiegenlieder in allen Sprachen. Berlin sei Heimat von Menschen aus mehr als 170 Nationen mit zahlreichen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen, teilte der Dachverband am Freitag mit. Sie alle bewahrten Wiegenlieder in ihrem kollektiven Gedächtnis. Ziel der Aktion sei die Erhaltung dieses immateriellen kulturellen Erbes und die Förderung des Singens in der Familie.
Eine erste öffentliche Aufnahme-Session findet demnach am 21. Februar, dem internationalem Tag der Muttersprache, im Humboldt Forum statt. „Kommen Sie am 21. Februar zwischen 14 und 20 Uhr ins Humboldt Forum und nehmen sie Ihr liebstes Schlaflied professionell auf“, sagte die Präsidentin des Landesmusikrats Berlin, Hella Dunger-Löper: „Gemeinsam schaffen wir einen Fundus von Berliner Liedern, der den einmaligen kulturellen und sprachlichen Reichtum unserer Stadt und der Welt widerspiegelt.“
Die gesammelten Lieder werden laut Landesmusikrat über die Online-Plattform des Endangered Languages Archive der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zugänglich gemacht. Zudem werden sie in den Sammlungen des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum archiviert. Auch sollen die Lieder in diesem Jahr in Konzerten, Workshops und Ausstellungen präsentiert werden.
Anlass des Projektes sei das von den Landesmusikräten ausgerufene „Jahr der Stimme“, hieß es. Kooperationspartner sind das Ethnologische Museum, die Ernst von Siemens Musikstiftungsprofessur an der FU Berlin und die Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.