Die Berliner Museumsinsel will in den kommenden fünf Jahren als zentraler Kulturort der Bundeshauptstadt für zahlreiche Attraktionen sorgen. Zum 200. Jubiläum der Museumsinsel sollen bis 2030 mehrere Sonderausstellungen und neue Vermittlungsangebote etwa für Schülerinnen und Schüler viele Besucher anziehen. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte am Dienstag bei der Präsentation des Fünf-Jahres-Programms, Kunst und Kultur leisteten einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Museumsinsel sei ein Zentrum für Inspiration und kulturellen Dialog. Wegner ist Schirmherr des Jubiläumsprogramms.
Auftakt für das „Insel-Jubiläum“ ist ein Open-Air-Festival rund um den Unesco-Welterbetag am 1. Juni, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) mitteilte. Es steht unter dem Motto „Vermitteln, verbinden, begeistern“.
SPK-Präsident Hermann Parzinger betonte, das Jubiläum solle Berlinerinnen und Berliner, aber auch internationale Gäste auf die Museumsinsel ziehen. Ganz wichtig sei dabei die kulturelle Bildung: „Wir möchten es in den kommenden fünf Jahren schaffen, jede Berliner Schulklasse zumindest einmal auf die Museumsinsel gebracht zu haben“, sagte Parzinger. Viele Formate präsentierten die Museen als Orte der kulturellen Vielfalt und der gelebten Toleranz.
Anlass ist die Grundsteinlegung für das Alte Museum vor 200 Jahren am 9. Juli 1825 als erstes öffentliches Museum in Preußen. Zur Berliner Museumsinsel gehören insgesamt fünf Museen. Das Bauensemble im nördlichen Teil der Spreeinsel entstand zwischen 1825 und 1930. Seit 1999 ist der Museumskomplex Unesco-Weltkulturerbe. Ein zentraler Teil ist das Pergamonmuseum, das derzeit wegen Sanierung geschlossen ist.
Die erste Sonderausstellung zum Insel-Jubiläum ist ab 9. Juli im Alten Museum zu sehen: „Grundstein Antike. Berlins erstes Museum“ erinnere an die Ursprünge der dort ausgestellten Antikensammlung. Matthias Wemhoff, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte und Sprecher der Insel-Museen, betonte, zwischen 2025 und 2029 werde nacheinander jeweils ein Haus im Fokus des Jubiläums stehen, 2030 dann die gesamte Insel.
In diesem Jahr wird neben der Sonderausstellung im Alten Museum ab November im Neuen Museum die Sonderausstellung „Mythen in Stein. Göbekli Tepe und die Welt der letzten Jäger“ über einen der frühesten Kultorte der Menschheit im Südosten der Türkei gezeigt. Im kommenden Jahr - 150 Jahre nach Eröffnung der Alten Nationalgalerie - soll die Sonderausstellung „Dschingis Khan und die Welt der Mongolen“ in Berlin gezeigt werden.
2027 ist die Eröffnung eines Teils des Pergamonmuseums geplant. Dann soll etwa der Pergamonaltar wieder zu besichtigen sein. 2028 jährt sich der Baustart des Neuen Museums vor 185 Jahren und dessen Wiedereröffnung nach umfangreicher Restaurierung vor 25 Jahren. 2029 soll an die Eröffnung des Bode-Museums, vormals Kaiser-Friedrich-Museum, vor 125 Jahren erinnert werden. 2030 soll die ganze Insel im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen: 200 Jahre nach Eröffnung des Alten Museums und 100 Jahre nach Eröffnung des Pergamonmuseum.