Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden und die Universitätsbibliothek Leipzig wollen die Klosterbibliothek der Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal in der Oberlausitz weiter erforschen. In einem zweijährigen Forschungsprojekt werde die Geschichte des Frauenklosters in Ostsachsen anhand des Buchbestandes rekonstruiert, teilte die Landesbibliothek am Mittwoch in Dresden mit. Für Ende Januar sei in der SLUB dazu eine erste Ausstellung geplant.
Unter dem Titel „Der verschlossene Garten. Zugänge zur Klosterbibliothek der Zisterzienserinnen von St. Marienthal“ werde vom 29. Januar an ein Blick in den Buchbesitz des seit fast 800 Jahren bestehenden Klosters gewährt. Die Sammlung sei von „einzigartigem kultur- und landesgeschichtlichen Rang“. Die Ausstellung zeige, welches Forschungspotenzial in der seit dem Spätmittelalter gewachsenen Klosterbibliothek liege.
Zu sehen sind in der Ausstellung demnach auch besonders wertvolle Stücke wie der Marienthaler Psalter, eine mittelalterliche Handschrift. Das Forschungsprojekt wird von der Carl Friedrich von Siemens Stiftung gefördert. Erwartet werden unter anderem Erkenntnisse zur sächsischen Landesgeschichte des Mittelalters. Auch Beziehungen zu weiteren Klöstern werden erforscht.
Die 1234 gegründete Zisterzienserinnenabtei an der Neiße gehört zu den wenigen seit der Gründung durchgängig bestehenden Klöstern des Ordens in Deutschland. Die Klosterbibliothek war 2023 für die Sächsische Landesbibliothek erworben worden. Sie umfasst rund 2.700 Titel aus dem 12. bis 19. Jahrhundert.