Die Berliner Versöhnungsgemeinde wird am Samstag den 25. Jahrestag der Ankunft des Nagelkreuzes aus dem englischen Coventry begehen. Die Feierlichkeiten beginnen um 10 Uhr mit einer Andacht in der Versöhnungskapelle am ehemaligen Mauerstreifen. Daran anschließend ist eine Tagung im Besucherzentrum der Stiftung Berliner Mauer geplant, wie die Gemeinde am Mittwoch in Berlin mitteilte.
Dabei soll es unter anderem um Grundlagen für Friedensarbeit im Kontext des Ukrainekrieges gehen. Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Jan Kingreen, wird über Empathie als Basis für gelingenden Dialog sprechen. Im Rahmen des EKBO-weiten Versöhnungstags sind überdies Führungen über die Gedenkstätte und ein Segen in der Kapelle geplant.
Die internationale Nagelkreuzgemeinschaft ist eine weltweite Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung. Ausgangspunkt ist die Kathedrale im englischen Coventry, die 1940 von der deutschen Luftwaffe zerstört wurde.
Das Nagelkreuz wird von der Kathedrale in Coventry überwiegend an Kirchengemeinden übergeben, um sie in ihrer Versöhnungs- und Friedensarbeit zu stärken. Das erste Nagelkreuz wurde bereits 1940 in Coventry aus Nägeln zusammengesetzt, die aus den Trümmern des zerstörten Dachstuhls der Kathedrale geborgen wurden.
Das Nagelkreuz in der Berliner Versöhnungskapelle wurde 1999 vom Theologen Paul Oestreicher nach Berlin gebracht. Ein Grußwort des heute 93-Jährigen soll bei den Jubiläumsfeierlichkeiten verlesen werden.