Die Klosterkirche im mittelsächsischen Wechselburg bekommt ein Altarbild des Leipziger Künstlers Michael Triegel. Das zeitgenössische Werk werde am 2. Mai im Rahmen eines Gottesdienstes erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und vom Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, gesegnet, teilte das sächsische Bistum am Donnerstag in Dresden mit.
Das Gemälde zeigt die Philosophin, Frauenrechtlerin und Ordensfrau Edith Stein (1891-1942), die von den Nationalsozialisten verfolgt und 1942 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurde. Der als „Papstmaler“ bekannt gewordene Triegel schuf das Werk für die katholische Wechselburger Basilika, die Klosterkirche und Wallfahrtsort ist. Das Bild soll seinen Platz über einem Seitenaltar in der Nordapsis der romanischen Kirche finden.
Stein war jüdischer Herkunft. Mit ihrer Taufe 1922 konvertierte sie zum Christentum und ließ sich in die katholische Kirche aufnehmen. Als Ordensfrau Teresia Benedicta vom Kreuz der „Unbeschuhten Karmelitinnen“ gilt sie als Mittlerin zwischen den Religionen. In der katholischen Kirche wird sie als Märtyrerin verehrt. Papst Johannes Paul II. (1920-2005) hatte sie 1998 heilig gesprochen.
Die Wechselburger Kirchgemeinde gehört zur katholischen Pfarrei Limbach-Oberfrohna, die als Patronat den Namen Edith Stein trägt. Im Kloster Wechselburg leben seit 1993 Benediktinermönche. Der Leipziger Künstler Triegel hatte 2010 Papst Benedikt XVI. (1927-2022) gemalt. Ein Triegel-Bild als Ergänzung für den Cranach-Altar im Naumburger Dom hatte 2022 für heftige Debatten gesorgt.