Trauer um Papst Franziskus in Kirchen und Politik
Berlin (epd).

Der Tod von Papst Franziskus ist auch in Ostdeutschland mit großer Trauer aufgenommen worden. Führende Vertreter aus Kirchen und Politik erinnerten am Montag an die Verdienste des verstorbenen Kirchenoberhaupts. Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch drückte in seinem Nachruf tiefe Dankbarkeit für das Pontifikat von Franziskus aus. Mehrere ostdeutsche Ministerpräsidenten erinnerten an die klare Haltung und innere Stärke des im Alter von 88 Jahren verstorbenen Argentiniers. Das Internationale Auschwitz Komitee würdigte Franziskus als beharrlichen Mahner gegen Antisemitismus und Rassenhass.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nannte Franziskus auf der Plattform X einen beeindruckenden Menschen, „voller Wärme, Klarheit und innerer Stärke“. Kretschmer fügte hinzu: „Seine Worte, sein Blick auf die Welt, seine ruhige Entschlossenheit - all das hat mich tief bewegt.“ Papst Franziskus habe bis in die letzten Stunden seines irdischen Lebens Brücken gebaut, zwischen Menschen, Religionen und Kulturen.

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) schrieb auf X, Papst Franziskus habe die katholische Weltkirche geprägt und zugleich über Konfessionsgrenzen hinaus gewirkt. Er attestierte ihm, mit seiner Klarheit, seiner schlichten Sprache und seiner spürbaren Nähe viele Menschen erreicht zu haben, Gläubige wie Nichtgläubige. Das Kirchenoberhaupt habe sich an die Seite der Schwachen, der Vergessenen, der Suchenden gestellt.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), selbst katholischer Christ, nahm den Tod von Papst Franziskus mit tiefer Trauer auf. Der Pontifex habe bis zu seinem letzten Tag für Solidarität und Ausgleich gestanden: „Er war ein zutiefst warmherziger Mensch, der sich für eine Welt des Friedens und der Verständigung eingesetzt hat.“, so Haseloff.

Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, erklärte, Auschwitz-Überlebende in aller Welt verabschiedeten sich „mit großer Wehmut, Zuneigung und Anerkennung“ von Papst Franziskus. Sie hätten dem Kirchenoberhaupt tiefes Vertrauen entgegengebracht. Franziskus habe „einer oftmals gleichgültigen und ungerechten Welt immer wieder den Spiegel vorgehalten“. Seine Einladungen und Aufforderungen an alle Menschen, eine Welt zu gestalten, in der die Angst vor Fremden, Antisemitismus und Rassenhass keinen Platz mehr haben soll, habe die Überlebenden tief berührt.

Berlins evangelischer Bischof Christian Stäblein würdigte Franziskus als „wahren Zeugen des Glaubens an die Hoffnung“ gewürdigt. Das Leben des Kirchenoberhaupts sei geprägt gewesen von tiefer Demut, mit der er die Menschen immer wieder berührt habe. Besonders beeindruckend sei Franziskus' Einsatz für eine glaubwürdige, erneuerte Kirche gewesen: „Er lebte, was er predigte“, betonte Bischof Stäblein.

Der Erfurter katholische Bischof Ulrich Neymeyr sagte, Franziskus habe die Perspektive und die Glaubenserfahrung der großen lebendigen Kirche Südamerikas in die Weltkirche eingebracht: „Er war klug und behutsam in seinem stetigen Bemühen, die Leitung der Weltkirche entsprechend den Anforderungen der Zeit weiterzuentwickeln.“