Zum 30. Mal will die sächsische Landeskirche mit einer Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ bringen. Die 2025 gesammelten Spenden und Kirchgemeindekollekten sollen der Rumänienhilfe Leipzig zugutekommen, teilte die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens am Donnerstag in Dresden mit. Eröffnet wird die diesjährige Spendenaktion am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Schlosskirche Lützschena in Leipzig. Erwartet werden dazu auch Gäste aus Rumänien. Zudem wird die Rumänienhilfe Leipzig ihr Projekt vorstellen.
Die gesammelten Gelder sollen in die Region Buda im Kreis Suceava im Nordosten des Landes fließen. Die Rumänienhilfe Leipzig will in der von Armut und Arbeitslosigkeit geprägten Region ein Ausbildungsprojekt für Jugendliche starten. Geplant sei zunächst je ein Ausbildungsplatz in einer Bäckerei, bei einem Viehwirt und bei einem Imker für jeweils ein Jahr, sagte der Vorsitzende der Rumänienhilfe, Jens Funke. Vorgesehen für die Ausbildung seien zwei Jungen und ein Mädchen im Alter von 18 bis 20 Jahren. Das Projekt soll mit Unterstützung von „Hoffnung für Osteuropa“ angeschoben werden.
Die 2014 gegründete Rumänienhilfe hat ihre Wurzeln den Angaben zufolge in der Leipziger Sophienkirchgemeinde. Ihre Aktivitäten im rumänischen Projektgebiet mit rund zehn Dörfern seien sehr vielfältig. Unter anderem würden Sachspenden verteilt und die Versorgung von Familien mit Brot- und Maispatenschaften gesichert. Zudem wurden laut Funke bereits 20 Brunnen gebohrt. Vor Ort arbeitet der Leipziger Verein dafür mit der rumänischen Partnerorganisation „Noua Hilfe“ (Neue Hilfe) zusammen.
Die einstmals bundesweite Spendensammlung „Hoffnung für Osteuropa“ wurde 1994 ins Leben gerufen. Seit einigen Jahren wird sie dezentral in einigen evangelischen Landeskirchen fortgeführt. Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben des Referenten Ökumenische Diakonie bei der Diakonie Sachsen, Marius Zippe, durch Einzelspenden und Gottesdienstkollekten rund 9.200 Euro zusammen.
Zippe sagte, vieles habe sich in den vergangenen 30 Jahren auch in den osteuropäischen Ländern zum Besseren geändert, aber die wirtschaftliche Entwicklung und das Wachstum erreiche nicht alle gleichermaßen. „Viele, vor allem ländliche Regionen bleiben abgehängt und sind von Armut und massiver Abwanderung geprägt“, sagte Zippe. Es gebe dort wenn überhaupt nur unsichere Jobs zu Hungerlöhnen und wenig soziale Sicherungssysteme. Eine dieser Regionen sei das Gebiet im Dreiländereck von Rumänien, Moldau und der Ukraine, um das sich die Rumänienhilfe Leipzig seit mehr als zehn Jahren kümmere.
In der Gegend leben laut Funke zu zwei Drittel Roma und Sinti und zu einem Drittel sehr arme Rumäninnen und Rumänen. Viele der Dörfer hätten keinen Strom und kein Wasser. Die 30 Vereinsmitglieder der Rumänienhilfe versuchten mit ihrer Arbeit, die größte Not zu lindern. Unterstützt werden sie laut Funke von mehr als 100 Mitstreitern.