Rituelle Fußwaschung auf Berliner Wochenmarkt
Berlin (epd).

Zwölf Berliner Pfarrerinnen und Pfarrer bieten am Gründonnerstag auf dem Wochenmarkt Onkel Toms Hütte in Zehlendorf rituelle Fußwaschungen an. Auf zwölf Stühlen und in zwölf Schüsseln bekämen Passantinnen und Passanten am 17. April die Gelegenheit, sich die Füße waschen zu lassen, teilte der evangelische Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf am Donnerstag in Berlin mit. Anschließend könnten nachhaltig produzierte frische Socken, auf denen salbende Hände abgebildet sind, an die frisch gewaschenen Füße gezogen werden.

Die Aktion von 12 bis 14 Uhr auf dem Wochenmarkt solle „eine vorösterliche heilsame Störung im Alltag“ sein, hieß es. Das kirchliche Ritual am Gründonnerstag soll daran erinnern, wie Jesus am Abend vor seiner Kreuzigung beim letzten Abendmahl seinen Jüngern als Zeichen der Wertschätzung und Liebe die Füße gewaschen hat, obwohl diese Waschung eigentlich eine Aufgabe für Diener war.

Christen bezeichnen den Tag vor dem Karfreitag, dem Todestag Jesu, als Gründonnerstag. Der Name leitet sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort „grinen“ ab, das „greinen“ oder „weinen“ bedeutet. Die Woche vor Ostern heißt Karwoche, sie endet am Karsamstag. Das am Folgetag beginnende Ostern ist das älteste und höchste Fest der Christenheit. Mit dem Osterfest wird die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert.