Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland stellt die Seelsorge in den Mittelpunkt ihrer am Mittwoch beginnenden Herbstsynode. Dem 80-köpfigen Kirchenparlament werde auf seiner bis zum Samstag dauernden Tagung in Erfurt die Auswertung der bischöflichen Visitation des Arbeitsfeldes Seelsorge vorgestellt, teilte das Landeskirchenamt mit. Unter maßgeblicher Beteiligung von Landesbischof Friedrich Kramer war seit 2020 in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen untersucht worden, wo und wie Seelsorge ausgestaltet wird.
Dabei wurde nach Angaben des Landeskirchenamtes auch betrachtet, wie es Seelsorgerinnen und Seelsorgern mit ihrer Tätigkeit geht und welche Arbeitsbedingungen sie künftig benötigen. Laut Visitationsbericht ist dabei einmal mehr die angespannte Situation in den Gemeinden der Landeskirche deutlich geworden. Es gebe zu viel Arbeit für zu wenig Personal.
Dabei benötige Seelsorge im Gemeindekontext vor allen persönliche Ansprechbarkeit und Zeit für Begegnung und Kontakte. Auch müsse es für den Einzelnen Freiräume zur Gestaltung der seelsorglichen Arbeit geben. Gerade in der Seelsorge werde gesellschaftlich wahrnehmbar und relevant, was Kirche leiste.
Beginnen werde die Synode ihre inhaltlichen Beratungen am Mittwoch mit der Entgegennahme der Berichte des Landesbischofs, des Landeskirchenamtes und der Diakonie Mitteldeutschland. Am Freitag wird eine neue Leiterin des Dezernats Bildung und Gemeinde gewählt. Voraussichtlich am Samstag stellt das Landeskirchenamt dem Kirchenparlament der Abschlussbericht des Anerkennungsausschusses „DDR-Unrecht“ vor.