Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat zum 1. Januar 2025 die Online-Plattform X (ehemals Twitter) verlassen. Die Verbreitung von Desinformationen, Rassismus und Antisemitismus, Trans- und Queerfeindlichkeit sowie gewaltverherrlichenden Inhalten habe auf X in den vergangenen Monaten stetig zugenommen, erklärte eine Sprecherin des Landeskirchenamtes am Donnerstag in Erfurt: „Die EKM sieht es deshalb als unvereinbar mit ihren Werten, weiterhin Teil der Plattform X zu sein.“
Menschenverachtung und Falschmeldungen bestimmten mittlerweile die Diskurse auf der Plattform. Zudem sei X aus dem freiwilligen EU-Abkommen zur Bekämpfung von Desinformationen im Internet ausgestiegen.
Die mitteldeutsche Kirche stehe für Vielfalt, Menschenwürde und respektvolle Zusammenarbeit, betonte die Sprecherin. Sie stelle sich entgegen, wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Religion oder Herkunft diskriminiert werden. Nach dem christlichen Menschenbild hätten ausnahmslos alle Menschen ihre Würde. Daraus folge der Einsatz der EKM für Schwächere, für Weltoffenheit statt Nationalismus, für Menschlichkeit statt Fremdenhass, für Lösungen statt Angstmacherei.
Seit der Präsidentenwahl in den USA am 5. November haben bundesweit zahlreiche Institutionen ihren Rückzug von X angekündigt. Der Eigentümer von X, der Unternehmer Elon Musk, gilt als enger Vertrauter des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Ende Dezember hatte Musk zudem Werbung für die Wahl und Positionen der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD gemacht.