Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) ehrt am Sonntag zwei Frauen und eine Initiative für ihr Engagement gegen Antisemitismus. Bei einem Festgottesdienst in der Wichernkirche in Berlin-Hakenfelde sollen dafür vom Präses der Landessynode, Harald Geywitz, Paul-Gerhardt-Medaillen verliehen werden, wie die Landeskirche am Donnerstag mitteilte. Mit dabei sind unter anderem die Görlitzer Generalsuperintendentin Theresa Rinecker, der Potsdamer Generalsuperintendent Kristof Balint sowie der Spandauer Superintendent Florian Kunz.
Geywitz nannte die diesjährigen Preisträger angesichts des erstarkten Antisemitismus ein Hoffnungszeichen. Ausgezeichnet werden Gudrun O‘Daniel-Elmen (Berlin-Spandau), Lauren Leidermann (Görlitz) und das Jugendprojekt „Grüneberg erinnert“.
O‘Daniel-Elmen ist demnach Beauftragte für Erinnerungskultur im Kirchenkreis Spandau gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Sie habe unter anderem die Verlegung von zahlreichen Stolpersteinen und die Aufstellung von Gedenktafeln mit initiiert. Leidermann engagiert sich den Angaben zufolge seit Jahren für jüdisches Leben in Görlitz. Dazu forsche sie zur Geschichte der Stadt und bringe Nachkommen jüdischer Görlitzer zusammen.
Das Jugendprojekt „Grüneberg erinnert“ halte die Erinnerung an die NS- Geschichte des Ortes im Landkreis Oberhavel wach. Eines der Projekte sei ein Dokumentarfilm über das Anfang 1943 geschaffene ehemalige Außenlager des KZ Ravensbrück in Grüneberg, in dem Frauen Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik leisten mussten.