Deutschlands größter evangelischer Friedhof lädt wieder zum traditionellen Frühjahrsputz ein. Auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof in Brandenburg würden am Samstag kunsthistorisch wertvolle Areale des Landschaftsdenkmals „mit Spaten, Axt und Säge“ vor der Verwilderung bewahrt, teilte Friedhofsleiter Olaf Ihlefeldt am Montag mit. Die jährliche Putzaktion mit Freiwilligen gibt es den Angaben zufolge seit 25 Jahren.
Der mehr als 200 Hektar große Südwestkirchhof wurde 1909 als Begräbnisstätte mehrerer Berliner Kirchengemeinden eröffnet. Der Friedhof liegt zwischen Potsdam, Berlin und Teltow und gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Dort sind auch zahlreiche Prominente bestattet, darunter die Maler Lovis Corinth und Heinrich Zille, der Schauspieler Manfred Krug, der Entertainer Dieter Thomas Heck und die NS-Überlebende und Autorin Inge Deutschkron.
Ihlefeldt betonte, Friedhofsarbeiter, Mitglieder des Fördervereins, Jugendliche und Reservisten der Bundeswehr sowie Freunde des Südwestkirchhofs engagierten sich mit dem Frühjahrsputz für Erhalt und Pflege der Friedhofsanlage von nationaler Bedeutung. In diesem Jahr würden der Winterschmutz von monumentalen Grabbauten beseitigt und wertvolle Grabanlagen von wuchernden Gehölzen befreit. Auch die Gedenkstätte für Opfer des Zweiten Weltkriegs werde gesäubert.
Der von dem Gartenarchitekten Louis Meyer (1877-1955) geschaffene Südwestkirchhof ist den Angaben zufolge sei 1972 als Flächendenkmal geschützt. Die Bundesregierung hat ihn als Denkmal von nationaler Bedeutung anerkannt.