Festwoche für Haus Hainstein eröffnet
Eisenach (epd).

Mit einer Festwoche feiert die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) seit Montag die 100 Jahre zurückliegende Übernahme von Haus Hainstein in Eisenach. Neben einem Festgottesdienst zum Auftakt mit Landesbischof Friedrich Kramer sind Vorträge sowie ein Konzert mit einem Chor aus Schweden im Rahmen des Eisenacher Bachfestes geplant, wie das Landeskirchenamt mitteilte. Rund 100 Gäste hätten ihre Teilnahme zugesagt.

Laut den Worten des Finanzdezernenten der EKM, Stefan Große, war der Kauf des Hauses im Jahr 1924 eine großartige, gemeinsame Leistung der evangelischen Kirchen. Denn an dem Haus seien damals katholische Kreise interessiert gewesen, die die Wartburg als Ort der Elisabeth-Verehrung stärker im gesellschaftlichen Bewusstsein verankern wollten.

Dank des persönlichen Einsatzes des schwedischen Erzbischofs Nathan Söderblom (1866-1931) hätten evangelische Kirchen in Deutschland und Schweden die Immobilie für 100.000 Goldmark gekauft. So habe die Wartburg bis heute vor allem als Lutherburg vermarktet werden können.

Seit 1924 habe Haus Hainstein die kirchliche Zeitgeschichte weit über Thüringen hinaus geprägt, sagte Große. Nach dem Erwerb sei die 1890 erbaute Immobilie zunächst als Jugendhochschule genutzt worden. Bis zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten seien hier junge Männer zum gemeinsamen Studieren und Leben nach schwedischem Vorbild zusammengekommen.

Auch an die Zeit als Ausbildungsstätte für Kirchenmusiker und Katecheten zwischen 1947 und 1997 wolle die Tagung bis zum Abschluss am Donnerstag erinnern. Hierzu seien auch Ehemalige eingeladen worden.