Bischof wirbt für Mitgefühl und Achtung der Menschenwürde
Berlin (epd).

Der Berliner Bischof Christian Stäblein mahnt in der aufgeheizten Asyl-Debatte zur Rückbesinnung auf menschliche Grundwerte in Deutschland. In seinem „Wort des Bischofs“ auf der RBB-Hörfunkwelle 88,8 warnte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Samstag vor einer weiteren Eskalierung und Polarisierung der Debatte. Nötig sei vielmehr, „einen Moment innezuhalten und festzuhalten, was unser Land ausmacht“.

Stäblein führte mehrere Punkte an, die nach seiner Überzeugung ein friedliches und harmonisches Zusammenleben ermöglichen sollen. So richte sich der Blick nach den schrecklichen Ereignissen von Aschaffenburg und Solingen auf die Opfer und ihre Angehörigen. Deren Schmerz dürfe nicht für andere Zwecke instrumentalisiert werden.

Dies gelte aber auch „für jene vielen, die in großer Not und oft nach langer Flucht zu uns gekommen sind, die in Frieden bei uns leben und diese Gesellschaft mit bauen wollen und sollen“. Die gegenwärtige Debatte schüre indes Angst, sei teils falsch und einseitig.

Auch in Zeiten des Wahlkampfes müsse Achtsamkeit im Umgang mit politischen Mitbewerbern geübt werden, fügte er hinzu. Demokraten sollten bei ihrer Klarheit gegenüber jedweder Form von Extremismus bleiben, mahnte Stäblein mit Blick auf das gemeinsame Abstimmungsverhalten von Union und AfD zur Asylpolitik in der zurückliegenden Woche im Bundestag. Der Berliner Bischof sprach von einem „Warnzeichen, das uns aufrütteln sollte“. Nicht zuletzt gelte die Maßgabe des Grundgesetzes, wonach die Würde jedes Menschen unantastbar sei.