Bischof Stäblein: Menschenwürde verteidigen
Berlin (epd).

Der evangelische Bischof Christian Stäblein hat mit Blick auf die AfD-Ergebnisse bei der Bundestagswahl zu Mitmenschlichkeit und Respekt vor der Menschenwürde aufgerufen. Aufgabe der Kirche bleibe angesichts der hohen Wahlergebnisse für eine „in ihrem Apparat und in ihren Funktionären zu großen Teilen offen rechtsextremistische Partei“, Anwältin von Menschenfreundlichkeit und Menschenwürde zu bleiben, sagte Stäblein dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag in Berlin. Diese Würde sei jedem verliehen, „ohne Unterschied von Herkunft, Geschlecht, Alter und Besitz“.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz betonte, es sei Aufgabe der Kirche „leidenschaftlich für Demokratie“ einzutreten und sich überall dort entgegenzustellen, wo die Menschenwürde verletzt werde. Zugleich rief er zur Verständigung auf.

Stäblein sagte, es würden Bürgerräte, Runde Tische, offene Gesprächs- und „Wir müssen reden“-Formate benötigt. Die Kirchengemeinden seien ein guter Ort dafür und „bestens darin erprobt“. Der Raum der Kirche ermögliche sowohl Klarheit als auch Suche nach Verständigung. „Hier können harte Zeiten ausgehalten, Kraft und Grund im Gebet gefunden und Stärkung für das Engagement in der Welt erfahren werden“, sagte der Bischof: „Das ist Wahl, Stimme und Bestimmung der Kirche.“

Stäblein begrüßte zugleich die hohe Wahlbeteiligung. Diese zeige, dass die Demokratie gut funktioniere und dass das „Wählen eine höchst elementare und absolut zentrale Form davon“ sei. Dies sei 35 Jahre nach der ersten freien Volkskammerwahl in der DDR ein Grund zum Freuen