Altbischof Dröge: Kirche muss für wehrhafte Demokratie eintreten
Bonn (epd).

Der frühere Berliner Bischof Markus Dröge hat die Christen aufgerufen, sich für eine wehrhafte Demokratie und gegen antidemokratischen Rechtspopulismus einzusetzen. „Wir brauchen mutige öffentliche Stimmen, die sich gegen Menschenverachtung stellen und Barmherzigkeit einfordern“, sagte der 70-jährige evangelische Theologe am Donnerstag laut Redetext in einem Vortrag in der Evangelischen Akademie im Rheinland in Bonn. Es gelte, humane Werte und die gleiche Würde aller Menschen gegen die völkische Ideologie der neuen Rechten und das „rechtsextremistische Gedankengut“ der AfD zu verteidigen.

„Der Kontrast zwischen dem, was in der AfD und ihrem Umfeld vertreten wird, und dem, wofür der christliche Glaube steht, kann größer nicht sein“, sagte der ehemalige Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die „in wesentlichen Teilen als rechtsextrem“ eingestufte AfD verfolge „das Ziel, unsere freie, demokratische Gesellschaft autoritär und völkisch umzugestalten, und zwar gegen den Geist des Grundgesetzes“. Wenn eine Partei die Menschenwürde und die Werte des Grundgesetzes nicht achte und sich anschicke, die Demokratie zu unterwandern, „dann muss Kirche das anmahnen“, sagte Dröge.

Die ostdeutschen Kirchen setzten sich bereits seit 2014 mit dem Erstarken des Rechtspopulismus und der AfD auseinander, sagte er weiter. So gebe es inzwischen klare Unvereinbarkeitsbeschlüsse: „Wer Parteimitglied der AfD ist, kann keine kirchlichen Ämter übernehmen und wird auch nicht bei der Kirche oder der Diakonie angestellt.“