Zufriedenheit in Brandenburg gewachsen
Potsdam (epd).

Die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und der persönlichen finanziellen Situation ist einer Umfrage zufolge bei den Brandenburgerinnen und Brandenburgern gestiegen. Dennoch machten sich die Menschen im Land Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder, hieß es am Dienstag in Potsdam bei der Vorstellung des Brandenburg-Monitors 2024, der seit 2018 alle zwei Jahre im Auftrag der Staatskanzlei erstellt wird. Insgesamt schätzten die Bürgerinnen und Bürger des Bundeslandes den Zusammenhalt. Zugleich seien viele der Ansicht, dass sich das gesellschaftliche Miteinander verschlechtert hat.

Brandenburgs Bevollmächtigte beim Bund, Staatssekretärin Friederike Haase (SPD), sagte, dass mehr als 90 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger gerne im Bundesland leben, gebe Anlass zu Optimismus. Die Umfrage zur Stimmung im Land zeichne insgesamt „ein sehr positives Bild“. Sie zeige zudem, dass die Brandenburgerinnen und Brandenburger für demokratische Werte einstünden. 85 Prozent von ihnen sind demnach mit dem eigenen Leben zufrieden, vor zwei Jahren waren es 70 Prozent.

Dem neuen Brandenburg-Monitor zufolge sind wie vor zwei Jahren 76 Prozent der Über-16-Jährigen im Bundesland der Überzeugung, dass eine Gesellschaft nur erfolgreich sein kann, wenn die Starken den Schwachen helfen. 77 Prozent wollen mehr Einsatz für die Gleichberechtigung von Frauen, 2022 waren es 73 Prozent. 73 Prozent fordern mehr Engagement, damit Behinderte ein gutes Leben führen können, vor zwei Jahren waren es 70 Prozent. 68 Prozent sind der Überzeugung, dass Juden nicht mehr oder weniger Einfluss haben als andere Menschen auch, ein Anstieg um sechs Prozentpunkte gegenüber 2022.

Mit 52 Prozent vertrete eine knappe Mehrheit der Menschen in Brandenburg die Auffassung, dass sich das Land in die richtige Richtung entwickele. Bei der vorhergehenden Umfrage 2022 seien es 56 Prozent gewesen. 46 Prozent seien mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden, zwei Jahre zuvor waren es den Angaben zufolge 44 Prozent. Als zu bearbeitende Problemfelder seien am häufigsten Migration, Rechtsruck und Bildung genannt worden. 2022 waren es der Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit und die Wohnraumsituation.

Für den Brandenburg-Monitor 2024 hatte die Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen (Forsa) vom 16. Juli bis 13. August insgesamt 1.040 Wahlberechtigte in Brandenburg online befragt.

Forsa-Geschäftsführer Peter Matuschek sagte, die Umfrageergebnisse stünden nicht im Widerspruch zum Wahlergebnis der AfD, die bei der Landtagswahl um 22. September gut 29 Prozent der Stimmen bekommen hatte und damit zweitstärkste Kraft im Parlament bleibt. Die Erhebung bilde vielmehr ab, dass unter Berücksichtigung der Nichtwähler rund 80 Prozent der Wahlberechtigten in Brandenburg nicht zur AfD neigen.

Bei der Werteorientierung stehen der Umfrage zufolge Eigenverantwortung, Freiheit sowie Recht und Ordnung mit jeweils 97 Prozent an der Spitze, Schlusslicht sind Religiosität und Glaube mit 22 Prozent. Beim Vertrauen in die Institutionen liegen Feuerwehr und Rettungsdienste mit 97 Prozent auf dem ersten Platz, am Ende der Skala stehen die Kirchen mit 17 und die Parteien mit 13 Prozent.