Vermummte besetzen Präsidium der FU Berlin
Berlin (epd).

Mehr als 40 vermummte Personen aus dem pro-palästinensischen Milieu haben am Donnerstagmittag in Berlin-Dahlem versucht, das Präsidiumsgebäude der Freien Universität (FU) gewaltsam zu besetzen. Die versuchte Besetzung sei durch die Polizei umgehend beendet worden, teilte die Hochschule mit.

Nach Angaben einer Universitätssprecherin traten die Besetzer äußerst brutal auf. Mitarbeiter seien körperlich angegriffen und verbal bedroht worden. Dabei seien Personen auch verletzt worden.

Zudem seien Räume verwüstet sowie Parolen wie „Free Gaza“ und „From the River to the Sea“ und rote Hamas-Dreiecke an die Wände des historischen Gebäudes gesprüht worden. Durch den Vandalismus sei ein erheblicher Sachschaden im gesamten Gebäude entstanden.

An dem Präsidiumsgebäude entrollten die Eindringlinge ein Banner mit den Worten „If cops enter our building the Technik will be destroyed“ („Wenn Polizisten unser Gebäude betreten, zerstören wir die Technik“), wie auf einem Foto im Kurznachrichtendienst X zu sehen war. Die Polizei schrieb auf X, Einsatzkräfte hätten im Gebäude keine Personen mehr festgestellt. Im Nahbereich seien allerdings mehrere Tatverdächtige festgenommen und umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden. Die Ermittlungen dauerten an.

FU-Präsident Günter Ziegler sprach am Donnerstag von einer absoluten Grenzüberschreitung. „Wir verurteilen diese Gewalt aufs Schärfste“, sagte Ziegler: „Wir sehen das als Angriff auf die Freie Universität Berlin und auch auf unsere Angebote, einen Dialog zu diesem schwierigen und wichtigen Thema zu ermöglichen.“ Erste und wichtigste Aufgabe der Hochschule sei es nun, sich um die Mitarbeitenden und andere betroffene Personen zu kümmern und für ihren Schutz und ihre Sicherheit zu sorgen.

An FU und Humboldt-Universität gibt es seit Monaten teils aggressive Protestaktionen von israelfeindlichen Aktivisten. Dabei wurden Hörsäle besetzt und Protestcamps errichtet. Jüdische Studierende sprachen wiederholt von einem Klima der Angst. Laut FU-Sprecherin richtete sich die Besetzung am Donnerstag vermutlich gegen die Räumung eines Protestcamps an der FU im Sommer.