Domowina fordert klares Bekenntnis für sorbisches Volk
Bautzen, Dresden (epd).

Der Dachverband der Sorben Domowina appelliert an die künftige sächsische Landesregierung, die Rechte der Minderheit zu gewährleisten. Es brauche „verbindliche und konkrete Versprechen“, betonte der Dachverband am Dienstag in Bautzen. Nur so könnten die sorbische Sprache und Kultur unterstützt werden. Derzeit finden in Sachsen Sondierungsgespräche zwischen CDU, BSW und SPD statt.

Die in den vergangenen Jahren angekündigten und ergriffenen Maßnahmen entsprächen insbesondere im Bildungsbereich nicht den Erwartungen, beklagte die Domowina. Der Mangel an Lehrerinnen und Lehrern gefährde den Unterricht in sorbischer Sprache. Trotz der eingeleiteten Maßnahmen fehle eine langfristige Absicherung.

Die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahlen und die Stärkung rechtsextremistischer und populistischer Parteien nehme die Domowina mit Sorge zur Kenntnis, hieß es. Sprachliche und kulturellen Errungenschaften der vergangenen Jahre seien bedroht. Die Entwicklungen zeigten, dass der Schutz der sorbischen Identität, Sprache und Kultur keine Selbstverständlichkeit sei.

Der Vorsitzende der Domowina, Dawid Statnik, sagte, die zu bildende Koalition müsse „verbindliche Schritte im Koalitionsvertrag festlegen“. Diese sollten „über allgemeine Bekenntnisse hinausgehen und die Rechte gewährleisten“. Die Landesregierung Sachsens müsse „das sorbische Volk aktiv beim Schutz der Sprache und Kultur unterstützen“, erklärte er.