Der Gründer des christlichen Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“, Bernd Siggelkow, sieht Hilfsorganisationen wie die „Arche“ bei der Betreuung von Geflüchteten am Limit. „Uns steht das Wasser bis zum Hals und es entsteht immer mehr das Gefühl, dass Organisationen wie die Arche als Bodensatz der Gesellschaft genutzt werden“, kritisierte der Pastor in einer am Dienstag in Berlin verbreiteten Videobotschaft.
Siggelkow spricht von einem „Hilferuf an die Politik, endlich etwas zu verändern“. Die Politik müsse für die Flüchtlingsproblematik mehr Verantwortung übernehmen. Dies sei kein Appell an die Extremisten in dieser Gesellschaft, sondern an die bürgerliche Mitte.
So forderten die Grünen den Nachzug von Familienangehörigen für in Deutschland lebende Geflüchtete, was jedoch eine große Welle der Obdachlosigkeit mit sich bringen würde, kritisierte er. Schon jetzt würden geflüchtete Eltern und ihre Kinder von den Jugendämtern immer wieder zur „Arche“ geschickt, weil es für sie weder Deutschkurse noch ausreichend Kita-Plätze gebe und „sie hier gut aufgehoben sind“.
Das würden auch andere soziale Einrichtungen erleben, „auf die sich unser Staat verlässt“, sagte Siggelkow: „Doch ein Krankenhaus, das nur 50 Betten hat, kann nicht 5.000 Patienten aufnehmen.“
Bisher sei gute humanitäre Hilfe geleistet worden, sagte der „Arche“-Gründer und warnte vor einem Kontrollverlust im Land: „Wo wird die Reise hingehen, wenn die vielen Menschen, die in unser Land kommen, nur bei ehrenamtlichen Organisationen geparkt werden“, so Siggelkow.