Stierkäfer zurück in Joldelund
Joldelund (epd).

Der gefährdete Stierkiefer ist zurück im Norden: Die in Schleswig-Holstein sehr seltene Art sei auf einer Wiese bei Joldelund (Kreis Schleswig-Flensburg) entdeckt worden, teilte die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein am Mittwoch mit. Die Fläche sei vor rund sechs Jahren vom Fichtenforst „in eine bunte Düne mit Heide und Magerrasen, mit gelb-blühenden Arnika-Pflanzen, Besenginster und leuchtend-pink blühender Heide“ verwandelt worden, sagte Flächenmanagerin Gudrun Beck. Der sandige Boden sei für Stierkäfer ideal, um unter der Erde Brutkammern für seinen Nachwuchs anzulegen.

Auch die auf der Wiese grasenden Rinder sorgten für ideale Lebensbedingungen. Der Käfer forme aus dem Dung der Rinder kleine Kugeln und arbeite diese in seine Brutkammern ein. Das wiederum wirke wie Dünger für die dort wachsenden heimischen Wildpflanzen. „Das funktioniert nur, wenn die Rinder nicht prophylaktisch mit Entwurmungs-Mitteln oder Antibiotika behandelt werden, denn Rückstände dieser Medikamente finden sich auch im Dung wieder und töten den empfindlichen Stierkäfer“, sagte Detlef Kolligs, Insekten-Experte bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.

In diesen Tagen seien die Stierkäfer schon nicht mehr zu beobachten, sie seien vorwiegend an frostfreien Spätwintertagen aktiv, hieß es. Da die Wiese bei Joldelund ein sensibler Lebensraum sei, werden Anwohnende und Interessierte gebeten, sie nicht zu betreten.