Rostock beteiligt sich am EU-Projekt gegen Wohnungslosigkeit
Rostock (epd).

Die Stadt Rostock beteiligt sich am europäischen Forschungsprojekt „EU Homelessness Counts“ zur Bekämpfung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Das Pilotprojekt will eine einheitliche Methodik dafür erschaffen, wohnungslose Menschen zu zählen und Informationen von ihnen zu erfassen, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Die Erhebung solle valide und vergleichbare Zahlen über den Umfang von Wohnungslosigkeit in europäischen Städte liefern. In Deutschland seien neben Rostock auch Münster und Potsdam beteiligt. Das übergeordnete Ziel sei es, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission gefördert.

„Wohnungslosigkeit betrifft sehr viel mehr Menschen, als wir uns vorstellen können. Es sind nicht nur diejenigen, die auf der Straße leben, in Notunterkünften übernachten oder institutionell untergebracht werden, sondern auch die verdeckt Wohnungslosen, die bei Bekannten auf dem Sofa übernachten“, erklärte Paul Lemke, Leiter des Projekts „Menschen vor Obdachlosigkeit intelligent schützen“.

Um Wohnungslosigkeit in Rostock zu erfassen, sollen Anfang Oktober administrative Daten der Unterbringungsträger abgerufen werden. Zudem sollen Mitarbeitende in Diensten und Einrichtungen für Wohnungslose ihre Gäste zählen und befragen. Schätzungen zufolge leben in Rostock 60 bis 80 obdachlose und knapp 300 wohnungslose Menschen.