Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, dass die Potenziale älterer Menschen verstärkt für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt genutzt werden sollten. Statt Klischees würden gute, passgenaue und zielgruppenorientierte Beteiligungsangebote und Begegnungsmöglichkeiten gebraucht, sagte die Ministerin am Freitag bei einem seniorenpolitischen Podiumsgespräch an der Hochschule Neubrandenburg, wie das Schweriner Sozialministerium mitteilte. „Nicht mehr erwerbstätig bedeutet keinesfalls nicht mehr aktiv und engagiert. Das müssen wir auf allen Ebenen viel stärker berücksichtigen und unsere Angebote entsprechend ausrichten“, sagte Drese.
Menschen ab 65 seien ganz überwiegend optimistisch, aktiv und motiviert. Das belegten viele Studien, erklärte die Ministerin. Eine zentrale Voraussetzung für die Nutzung der Potenziale Älterer sei ein realistisches und modernes Altersbild. Leider werde dies in der Öffentlichkeit nicht ausreichend zur Kenntnis genommen und berücksichtigt, obwohl sich ältere Menschen vielfältig einbringen könnten und wollten. „Stattdessen werden in der Darstellung von Seniorinnen und Senioren viel zu oft Klischees bedient“, sagte Drese.
Wichtig sei, den Übergang in die nachberufliche Lebensphase durch entsprechende Rahmenbedingungen vor Ort zu gestalten. „Dazu gehören: verlässliche Strukturen und Anlaufstellen, feste Ansprechpartner in den Kommunen, Begegnungsorte und Begegnungsmöglichkeiten, Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Freiräume selbst etwas auf die Beine stellen zu können“, sagte die Ministerin.
Bis Ende 2025 werde das Land eine Engagementstrategie für MV vorlegen, kündigte sie an. Drese: „Dabei verfolgen wir das Ziel, die Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement zu verbessern und an die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen, Fördermöglichkeiten zur Realisierung von Ideen und Projekten zu entbürokratisieren und somit zu vereinfachen und Teilhabe für alle Menschen in ihrer Vielfalt zu ermöglichen - gerade auch wenn es um ältere Engagierte geht.“