Neuer Stadtrundgang zum jüdischen Leben in Schwerin
Schwerin (epd).

Der neue Stadtrundgang der Stiftung Mecklenburg zum jüdischen Leben in Schwerin hat am 16. April Premiere. Unter dem Titel „Jüdisches Leben in der Schweriner Geschichte“ startet die etwa 70-minütige Führung um 15 Uhr am Schlachtermarkt, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Am Schlachtermarkt hatte die jüdische Gemeinde Schwerin ihre erste Synagoge im Jahr 1773 eingeweiht. Der Rundgang führe dann weiter zu den Spuren jüdischer Kaufmannsfamilien, hieß es. Diese waren im Textil-, Tabak-, Getreide- und Einzelhandel tätig und prägten das Leben der Residenzstadt.

„Die Situation änderte sich 1933 dramatisch. Erbarmungslos durch die Nationalsozialisten verfolgt, mussten Jüdinnen und Juden fliehen. Sehr viele, denen dies nicht gelang, wurden ermordet“, informierte die Stiftung. Der Neubeginn nach 1945 habe sich schwierig gestaltet. Erst der Zuzug von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion habe der Schweriner Gemeinde nach 1990 neue Impulse gegeben. Heute zähle sie rund 650 Mitglieder.