Kunsthalle Rostock zeigt Werke von Usedomer Künstlern
Rostock (epd).

Unter dem Titel „Usedomer Lichter“ eröffnet die Kunsthalle Rostock am Sonntag (16 Uhr) ihre erste große Gruppenschau der Kunstszene Usedoms. Bis zum 16. November würden im Schaudepot knapp 90 Werke aus den Bereichen Zeichnung, Malerei, Grafik und Collage von 24 Kunstschaffenden gezeigt, teilte die Kunsthalle am Mittwoch mit. Etwa 60 Exponate stammten aus der Sammlung der Kunsthalle, das andere seien Leihgaben.

Seit 1969 seien kontinuierlich Werke von Kunstschaffenden von der Insel Usedom angeschafft worden, hieß es. Breiten Raum nähmen die Werke Otto Niemeyer-Holsteins (1896-1984) ein, der der Kunsthalle zu Lebzeiten rund 300 seiner Werke schenkte. Er schuf Porträts, Stillleben, Figuren und vor allem Landschaftsbilder.

Zudem würden unter anderem Werke von Otto Manigk (1902-1972), Oskar Manigk (geboren 1934), Herbert Wegehaupt (1905-1959), Matthias Wegehaupt (geboren 1938), Sabine Curio (geboren 1950), Susanne Kandt-Horn (1914-1996), Manfred Kandt (1922-1992), Vera Kopetz (1910-1998), Volker Köpp (geboren 1953), Rosa Kühn (geboren 1928) und Rolf Werner (1916-1989) präsentiert.

Die Usedom-Sammlung der Kunsthalle Rostock sei groß, aber nicht vollständig, hieß es. „Wir können gut sehen, wer dabei ist und wer fehlt“, sagte Kuratorin Melanie Ohst laut Mitteilung. Es fehle zum Beispiel Karen Schacht (1900-1987). „Ihre Bilder von rostroten Häuschen, die Wind und Wetter trotzen, ihre luftigen Landschaften stehen denen von Wegehaupt und Manigk in nichts nach“, hieß es. Als sie 1953 nach West-Berlin ging, habe sie ihre Bilder zurückgelassen, „sie wurden von der Stasi einkassiert“. Ohst habe Leihgaben besorgt, da die Schau sonst nicht vollständig wäre.

Ab der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts siedelten sich Künstlerinnen und Künstler auf Usedom an und sorgten für eine florierende und vielgestaltige Szene, teilte die Kunsthalle mit. Zu denen, die sich dauerhaft auf der Insel niederließen, kamen viele Gäste. Besonders nach 1945 seien das vor allem Prominente aus der DDR gewesen, die sich regelmäßig auf der Insel aufhielten, hieß es. Ihnen allen sei diese Schau mit dem Titel „Usedomer Lichter“ gewidmet.