Auf dem Baakenhöft in der Hamburger Hafencity soll ein neues Opernhaus entstehen. Darauf haben sich die Stadt Hamburg und die Kühne-Stiftung verständigt, wie die Hamburger Kulturbehörde am Freitag mitteilte. Die Bürgerschaft muss dem Vertrag zwischen Stadt und Stiftung noch zustimmen.
Geplant sei „ein architektonisch herausragendes Gebäude, das beste Bedingungen für die Hamburgische Staatsoper bieten und diesen besonderen Ort an der Elbe für alle zugänglich machen soll“, informierte die Kulturbehörde. Der Vertrag sehe vor, dass die Stadt das Grundstück zur Verfügung stellt und erschließt. Die Kühne-Stiftung soll den Bau des Opernhauses finanzieren. Nach Fertigstellung gehe dieser in Form einer Schenkung ins Eigentum der Stadt über und die Staatsoper Hamburg werde dort einziehen.
„Mit einem herausragenden Opernhaus an der Elbe sollen die Staatsoper, das Hamburg Ballett und das Philharmonische Staatsorchester eine neue Wirkungsstätte erhalten, die beste Bedingungen für Kulturschaffende bietet“, kündigte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) erklärte, das neue Haus „soll ein Ort für herausragende Kunst werden, der alle willkommen heißt“.
Klaus-Michael Kühne, Präsident des Stiftungsrats der Kühne-Stiftung, teilte mit: „Hamburg wäre als weltoffene, internationale, bedeutende und kulturell führende Stadt ohne ein Opernhaus von hohem internationalen Rang nicht komplett.“ Er freue sich deshalb, gemeinsam mit der Stadt „ein derart anspruchsvolles Vorhaben verwirklichen zu können“. Jörg Dräger, Geschäftsführender Stiftungsrat der Kühne-Stiftung, kündigte an: „Das neue Haus soll nicht nur ein Ort für zehntausende Opern- und Ballettbegeisterte sein, sondern auch Bürger wie Gäste einladen, eine großzügige Parkanlage am Wasser zu genießen.“
Für Planung und Bau des Opernhauses hat die Stiftung den Angaben zufolge eine Gesellschaft gegründet, an der die Stadt und die Staatsoper als Minderheitsgesellschafter beteiligt werden. Geplant seien zunächst eine theaterfachliche Vorplanung und ein architektonisches Qualifizierungsverfahren. Nach Fertigstellung der Vorplanung und einer Kostenschätzung werde die Kühne-Stiftung abschließend über die Realisierung des Opernbaus entscheiden.
Die Stadt verpflichte sich dann, das Grundstück zur Verfügung zu stellen und herzurichten. Sie werde außerdem die standortspezifischen Mehrkosten beispielsweise hinsichtlich Gründung und Flutschutz, gedeckelt auf eine Höhe von 147,5 Millionen Euro, tragen.
Das denkmalgeschützte Opernhaus an der Dammtorstraße soll erhalten und anderweitig kulturell genutzt werden. Sollte der Neubau nicht umgesetzt werden, sei eine umfangreiche Sanierung des Bestandsgebäudes erforderlich, hieß es.
Der Bund der Steuerzahler Hamburg sprach in einer eigenen Mitteilung von einer „Millionen-Spende mit Risiko“. Hamburgs Großprojekte seien „notorisch anfällig für Kostenexplosionen und Verzögerungen“, weshalb die Frage nicht laute, „ob es teurer wird, sondern nur, wie viel teurer - und wer am Ende zahlt“, erklärte Landesvorsitzender Sascha Mummenhoff. Er forderte: „Klaus-Michael Kühne muss verbindlich garantieren, dass er nicht nur den Bau, sondern auch sämtliche Mehrkosten übernimmt. Ohne Ausnahmen. Ohne Nachverhandlungen.“