Hamburg: MK&G startet Ausstellung "Glitzer"
Hamburg (epd).

Ab Freitag glitzert es im Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg (MK&G). Dann startet eine Ausstellung zum Material Glitzer als Symbol für Zugehörigkeit, Empowerment und Selbstbestimmung. „Glitzer ist nicht nur fröhlich und kitschig, sondern auch ein subversives Material. Es ist invasiv und politisch“, sagt Museumsdirektorin Tulga Beyerle. Die Ausstellung ist bis zum 26. Oktober zu sehen.

Die Schau umfasst sechs Kapitel, die sich mit der Wandelbarkeit des Materials beschäftigen. Im Raum „Teenage Glitter“ hat die Hamburger Künstlerin Jenny Schäfer ein glitzerndes Jugendzimmer inszeniert. Glitzer sei ein Material, das eng mit dem Aufwachsen verbunden ist. „In dem Zimmer finden sich Assoziationen aus verschiedenen Jahrzehnten - von den 80ern bis heute“, sagt sie.

Der Raum „Sparkle and Shine“ präsentiert Glitzer als performatives Material in Kostümen, Videoarbeiten und Perücken. Mit der Nail Art sei auch eine Kunstform vertreten, die nur selten Einzug in Museen erhalte, sagt Kuratorin Julia Meer. 20 Nagelsets verschiedener Künstlerinnen und Künstler sind ausgestellt. Sie thematisieren Subkulturen wie Hip Hop, aber auch politische Forderungen wie die „Land Back“-Bewegung indigener Völker in Nordamerika.

Das Herzstück der Ausstellung ist der zentrale Raum „Hall of Glitter“ mit rund 100 persönlichen, glitzernden Gegenständen. Diese wurden dem Museum nach einem Open Call zur Verfügung gestellt. Kleidung, Technik und Selbstgebasteltes funkeln hier begleitet von ihren persönlichen Geschichten. „Glitzer als Material unterstreicht die Pluralität unserer Gesellschaft. Da es so ein zugängliches Material ist, können Menschen mit Glitzer ihre eigene Welt gestalten,“ erläutert Beyerle.