Die III. Landessynode der evangelischen Nordkirche hat zu Beginn ihrer Tagung Anja Fährmann zur neuen Präses gewählt. Die 51-Jährige ist am Donnerstag im ersten Wahlgang mit 141 von 143 gültigen Stimmen gewählt worden. Mit den Worten „Herzlich gern!“ hat sie die Wahl angenommen.
In zwei darauffolgenden Wahlgängen sind am Donnerstag Pastor Friedemann Magaard zum theologischen Vizepräses und Elke König zur ehrenamtlichen Vizepräses gewählt worden.
In ihrer Vorstellung sagte Fährmann, dass sie als Volljuristin in der Hamburger Schulbehörde „sturmerprobt“ sei. „Verantwortung tragen, das kann ich!“ In ihrem Glauben lasse sie sich von den Begriffen Ebenbild und Hoffnung leiten. „Gottesebenbildlichkeit ist die Grundlage meines Glaubens. Es gibt für mich nur eine Kirche, in der alle willkommen sind“, betonte Fährmann. „Mein Bild von Kirche ist bunt und hat weit offene Türen.“
Magaard sagte in seiner Vorstellung, dass es für ihn im Kern um die Frage geht, ob die Landessynode zu einer Transformation bereit sei. „Die nächsten sechs Jahre zählen. Es steht so viel an!“ Das Einstehen für christliche Werte werde der Nordkirche viel abverlangen. „Kirche ist relevant, wenn sie Kirche für andere ist.“
„Ich merke immer wieder, dass ich gern im Team arbeite - und nur so gelingt Kirche“, sagte König in ihrer Vorstellung. Die Relevanz der Kirche als Hoffnungsträger wird angesichts der aktuellen Krisen durch die Gesellschaft immer stärker eingefordert. Auch das sei Aufgabe der Landessynode, sagte König.
Fährmann wurde 1973 in Osterholz-Scharmbeck geboren und studierte Rechtswissenschaften in Trier. 2002 trat sie in den höheren allgemeinen Verwaltungsdienst der Freien und Hansestadt Hamburg ein, wo sie aktuell das Referat Schulorganisation leitet. Seit Gründung der Nordkirche 2012 engagiert sich Fährmann in der Landessynode. Fährmann ist verheiratet und hat eine Tochter.
Maagard wurde 1965 als Sohn des Pastorenpaares Hans und Hildegund Magaard in Flensburg geboren. Er studierte evangelische Theologie in Bethel/Bielefeld, Heidelberg und Hamburg, arbeitete als Gemeindepastor und wurde 2009 theologischer Leiter und Geschäftsführer des Christian-Jensen-Kollegs in Breklum. Seit 2018 ist er Gemeindepfarrer in Husum, wo er mit seiner Ehefrau lebt. Die beiden haben drei erwachsene Kinder und zwei Enkel.
König hatte seit Gründung der Nordkirche 2012 das Amt der Vizepräses inne. Sie wurde 1956 geboren und wuchs in Krien bei Anklam auf. König studierte Mathematik und Physik in Greifswald und wurde Lehrerin. Ab 1991 unterrichtete sie Referendarinnen und Referendare als Leiterin des Studienseminars Greifswald. 2022 erhielt sie die Bugenhagen-Medaille, die höchste Auszeichnung der Nordkirche. König ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und eine Enkelin.