Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, gratuliert dem katholischen Erzbistum Hamburg zum 30-jährigen Bestehen. In einer auszugsweise vorab veröffentlichten Grußbotschaft zum Gründungstag (7. Januar) betont Kühnbaum-Schmidt die ökumenische Verbundenheit und die gemeinsame Verantwortung für die Menschen im Norden, wie die Nordkirche am Montag mitteilte.
„Katholische und evangelische Christinnen und Christen im Norden verbindet vieles“, schreibt Kühnbaum-Schmidt. Das Erzbistum und die Nordkirche seien eng mit der deutschen Einheit verbunden. „Ohne sie würde es beide in dieser Form heute nicht geben. Hier wie dort fließen unterschiedliche Traditionen aus Ost und West, Stadt und Land zusammen, die einander bereichern.“
Die ökumenische Verbundenheit der zurückliegenden Jahrzehnte spiegele sich besonders in gemeinsamen Gottesdiensten wider, erklärte die Landesbischöfin. Sie betonte zudem, wie wertvoll das Engagement für Mitmenschlichkeit und ein friedliches Miteinander sei, das Erzbistum und Nordkirche gemeinsam wahrnähmen. „Immer wieder machen das Erzbistum und die Nordkirche gemeinsam deutlich: Wir sind da für die Menschen im Norden, wir stehen gemeinsam ein für Menschenwürde und Menschenrechte aller Menschen und wir zeigen das auch wieder öffentlich und gemeinsam.“
In ihrem Schreiben hebt die Landesbischöfin gemeinsame theologische Meilensteine hervor. Sie erinnert an das Jubiläum der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ im vergangenen Jahr und an das 1700. Jubiläum des Konzils von Nizäa in diesem Jahr. Letzteres sei „zugleich Erinnerung an das gemeinsame Bekenntnis unseres Glaubens wie Aufforderung dazu, weitere mutige Schritte zu noch größerer ökumenischer Verbundenheit und sichtbarer Einheit zu gehen“.
Kühnbaum-Schmidt nennt auch die Besuche und das Engagement der Sternsinger, die durchaus ökumenisch unterwegs seien. „Auch das ein Zeichen unserer Verbundenheit, die tief wurzelt: Durch die Taufe gehören wir zu Christus und sind untereinander verbunden: Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.“
Kühnbaum-Schmidts Schreiben an Erzbischof Stefan Heße endet mit einer Segensbitte und der Hoffnung auf eine weiterhin enge Zusammenarbeit. „Dass unser Weg der Christusnachfolge, besonders im von Papst Franziskus gerade unter dem Motto 'Pilger der Hoffnung' eröffneten Heiligen Jahr, uns auch zukünftig zu noch größerer Verbundenheit und ökumenischer Gemeinschaft führt, dazu schenke Gott uns seinen reichen Segen!“, schreibt die Landesbischöfin.
Das Erzbistum Hamburg ist die jüngste deutsche Diözese: Am 7. Januar 1995 wurde es auf Initiative des Vatikans durch Papst Johannes Paul II. neu gegründet. Bis das Erzbistum Hamburg gegründet wurde, gehörten Hamburg und der überwiegende Teil des Nordens zum Bistum Osnabrück. Heute umfasst das Erzbistum Hamburg die Stadt Hamburg, das Land Schleswig-Holstein und den Landesteil Mecklenburg des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Seinen 30. Geburtstag feiert das Erzbistum am Dienstag mit einem Festgottesdienst. Den um 18.15 Uhr im St. Marien-Dom in Hamburg startenden Gottesdienst leitet nach Erzbistums-Angaben Erzbischof Heße, der Stockholmer Bischof Anders Kardinal Arborelius hält die Predigt. Der Gottesdienst wird auf www.erzbistum-hamburg.de live übertragen.