Kühnbaum-Schmidt fordert respektvolles Miteinander
Schwerin (epd).

Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, ruft nach der Bundestagswahl zum Miteinander auf. Die hohe Wahlbeteiligung sei „ein ermutigendes Zeichen für eine lebendige Demokratie“, erklärte Kühnbaum-Schmidt am Sonntagabend laut Mitteilung der Nordkirche. Die Landesbischöfin sehe allerdings „mit großer Sorge (...), dass in Teilen unseres Kirchengebietes auch Kandidatinnen und Kandidaten in den Bundestag gewählt wurden, deren Äußerungen und Positionen unsere Gesellschaft spalten und Menschen ausgrenzen“.

Bei der vorgezogenen Bundestagswahl am Sonntag wurden dem vorläufigen Ergebnis zufolge die Unionsparteien mit 28,6 Prozent der Stimmen stärkste Kraft. Die AfD kam auf 20,8 Prozent. Dem Bundestag gehören außerdem die SPD (16,4 Prozent), die Grünen (11,6 Prozent) und die Linke (8,8 Prozent) an. Alle weiteren Parteien scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung lag bei 82,5 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern, das zum Gebiet der Nordkirche zählt, wurde die AfD mit 35,0 Prozent der Stimmen stärkste Kraft.

„Als Christinnen und Christen glauben wir daran, dass alle Menschen als Ebenbild Gottes geschaffen sind - ausgestattet mit unantastbarer Würde und gleichen Rechten“, sagte Kühnbaum-Schmidt. „Wer dieses Fundament unseres Glaubens und unserer Demokratie infrage stellt, der stellt sich gegen das, was uns als Gemeinschaft zusammenhält.“

Umso mehr komme es jetzt darauf an, nicht nachzulassen im gemeinsamen Einsatz für Demokratie, Menschenwürde und Nächstenliebe. „Ich ermutige alle, sich weiterhin für ein Miteinander einzusetzen, das von Respekt, Solidarität und Achtung der Menschenwürde geprägt ist“, appellierte die Landebischöfin. Christinnen und Christen dürften nicht wegsehen, sondern hätten „das Evangelium der Liebe und Gerechtigkeit in Wort und Tat zu bezeugen“. Niemand möge die Kraft unterschätzen, die von Nächstenliebe und Barmherzigkeit ausgehe.