Kirchen in Hamburg haben Politikerinnen und Politiker der Stadt am Mittwoch zu konstruktiver Zusammenarbeit zum Wohle der Bevölkerung aufgerufen. Der traditionelle ökumenische Gottesdienst vor der konstituierenden Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft fand in der evangelischen Hauptkirche St. Petri statt, wie die Nordkirche am Mittwoch mitteilte.
Die evangelische Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sagte, die Abgeordneten trügen als „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ Verantwortung für das Gemeinwohl. Demokratische Politik brauche Sorgfalt und das richtige Maß. Die Landesbischöfin warnte vor Extremen: So wie zu viel oder zu wenig Salz das Essen verderbe, könne eine Demokratie nur mit ausgewogener Abwägung von Bewahren und Verändern, Prinzipientreue und Kompromiss bestehen.
Kühnbaum-Schmidt mahnte, dass politisches Handeln zur Orientierung der Menschen beitragen müsse. Licht bedeute, dass die Nacht der Angst verschwinde. „Licht trägt entschieden dazu bei, dass die Dunkelheit von Populismus und Extremismus, von Hassrede im Netz und Angriffen auf politische Mandatsträger und auch das Schüren von Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen nicht die Oberhand gewinnt.“ Es brauche „Menschen, die unbeirrt und klar Orientierung geben, die ruhig und entschieden für Dialog, Respekt und Menschenwürde einstehen“.
Der katholische Erzbischof Stefan Heße mahnte: „Politisches Handeln in einer 'Anpack-Mentalität' ist das, was viele Menschen jetzt erwarten. Anpacken heißt aber auch, zu schauen, was für die Menschen am Rand der Gesellschaft getan werden kann.“ Gerade jetzt heiße es: „Gegensätze überwinden, keinen zurücklassen und niemals aufhören, die Menschen wieder zusammenzubringen.“ Heße forderte die Abgeordneten zudem auf, ein Vorbild im Miteinander zu geben. „Gute Zusammenarbeit zum Wohl der Menschen in der Stadt und ein faires, respektvolles und menschenfreundliches Miteinander!“
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, Pastor Uwe Onnen, wünschte den Abgeordneten, dass diese respektvoll um die besten Lösungen im Interesse der Hamburgerinnen und Hamburger ringen. „Wir wünschen den Mitgliedern der Bürgerschaft ein Miteinander, welches von gegenseitigem Respekt, konstruktiver Zusammenarbeit und dem Streben nach Gerechtigkeit geprägt ist.“