Das digitale Gottesdienstprojekt #liveline feiert fünfjähriges Bestehen. Der Livestream-Gottesdienst zum Geburtstag aus der St.-Jürgen-Kapelle in Lübeck ist am Sonntag um 10 Uhr auf Youtube zu sehen, wie der evangelische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg am Donnerstag mitteilte.
Das vom Pastorenehepaar Katja und Heiko von Kiedrowski und seinem Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen während der Corona-Pandemie initiierte Projekt ging am 15. März 2020 erstmals auf Sendung. Das anfängliche Ziel von #liveline bestand den Angaben zufolge darin, Menschen in Zeiten der Unsicherheit und Isolation einen geistlichen Anker zu bieten. „Wir haben damals innerhalb weniger Tage ein Format geschaffen, das Menschen in ihren Wohnzimmern erreicht hat. Dass #liveline auch fünf Jahre später noch so eine starke Gemeinschaft bildet, hätten wir uns nicht träumen lassen“, sagte Katja von Kiedrowski.
Schnell sei klargeworden, dass sich das Format weiterentwickeln musste. Auch Pröpstin Petra Kallies habe das Potenzial erkannt und die übergemeindliche Zusammenarbeit gefördert. In der ersten Sendung eröffnete sie den Gottesdienst und hielt die Predigt. Es sei eine enge Kooperation zwischen dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und der Kirchengemeinde St. Jürgen entstanden, die bis heute das Fundament von #liveline bilde.
Ein besonderes Merkmal von #liveline sei die aktive Beteiligung der Zuschauerinnen und Zuschauer. Fürbitten und Gebetsanliegen könnten über verschiedene Kanäle eingereicht und live im Gottesdienst vorgelesen werden. Zudem biete der Youtube-Chat Raum für Austausch und Gemeinschaft.
Hinter #liveline steht laut Kirchenkreis ein Team aus etwa 40 Personen. Unter ihnen seien viele Jugendliche, Studierende und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Ein zentrales Anliegen von #liveline sei die Barrierefreiheit: Alle Gottesdienste würden in Gebärdensprache übersetzt, und Liedtexte seien untertitelt. Auch der Fernsehsender Bibel TV übertrage die Gottesdienste.
Künftig soll insbesondere die Beteiligung junger Menschen weiter gefördert werden, hieß es. „Ich wünsche mir, dass wir ein Format entwickeln, das die Jugendlichen komplett selbst gestalten - ein richtig jugendliches Format“, sagte Katja von Kiedrowski. Ein weiterer Wunsch für die Zukunft sei, #liveline über die digitale Welt hinaus zu erweitern. „Ich hätte große Lust, die Leute zu besuchen, die uns seit Jahren begleiten, und vor Ort Andachten zu gestalten. Zum Beispiel gibt es eine Zuschauerin auf Jersey, eine in den Seealpen oberhalb von Nizza und eine in der Schweiz. Das sind spannende Menschen und spannende Orte“, so die Theologin.