
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor einem neuen Gasförderprojekt in der Nordsee vor der Insel Borkum. Der niederländische Energiekonzern One-Dyas habe ein weiteres Projekt beantragt, teilte die DUH am Dienstag in Berlin mit. Das Gebiet liegt den Angaben zufolge unter der niederländischen und deutschen Nordsee.
Der deutsche Teil befinde sich vollständig unter dem streng geschützten Natura 2000-Gebiet „Borkum Riffgrund“. Erst Ende März hatte der Konzern damit begonnen, Gas aus der Nordsee vor den Inseln Borkum und Schiermonnikoog zu fördern. Diese erste Testphase soll nach Konzernangaben etwa 90 Tage laufen.
Die DUH werte das neue Vorhaben als „weiteren massiven Angriff auf Klima, Umwelt und Artenvielfalt in einem sensiblen marinen Ökosystem“, sagte der DUH-Experte für Energie und Klimaschutz, Constantin Zerger. Er warf One-Dyas vor, der Konzern wolle schrittweise die Erschließung immer weiterer Gasfelder in diesem Teil der Nordsee vorantreiben. „Auch vor Schutzgebieten macht der Konzern keinen Halt.“
Zerger forderte die Bundes- und Landesregierung auf, weitere Gasförderprojekte zu verhindern und die Nordsee mit ihren Schutzgebieten wirksam zu verteidigen. „Auch gegen dieses neue Projekt prüfen wir nun rechtliche Schritte. Einer Industrialisierung der Nordsee werden wir nicht tatenlos zusehen.“