Heuschrecken-Monitoring: Niedersachsen will Insekten besser schützen
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Heuschrecken-Monitoring: Niedersachsen will Insekten besser schützen
Hannover, Osnabrück (epd).

Niedersachsen will über eine Analyse der Heuschrecken-Population mehr über die Ursachen des Insektensterbens herausfinden. Die Artenvielfalt und die Häufigkeit von Insekten seien in Mitteleuropa in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen, teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Dienstag mit. Aus den Daten des Heuschrecken-Monitorings könne abgeleitet werden, welche Aktionen zum Schutz von Insekten erforderlich seien und wo diese umgesetzt werden müssten.

Heuschrecken reagierten sehr sensibel auf veränderte Umweltbedingungen, sagte Jakob Fahr vom NLWKN. Deshalb eigneten sie sich, um aus den gesammelten Daten Schlüsse für einen verbesserten allgemeinen Insektenschutz zu ziehen. Im Auftrag des NLWKN erhebt die Universität Osnabrück seit 2022 Daten zur Heuschreckenfauna auf 86 landesweit repräsentativen Stichprobenflächen und auf landeseigenen Naturschutzflächen.

Die bisherigen Monitoring-Daten zeigen den Angaben zufolge, dass auf den extensiv bewirtschafteten Naturschutzflächen deutlich mehr Arten und mehr Individuen vorkommen als auf den Normalflächen. Allerdings sei nur ein kleiner Teil der Flächen Niedersachsens dem Naturschutz gewidmet, bedauerte Fahr.

Wertvolle Heuschreckenlebensräume wie Magergrünland, Halbtrockenrasen und Heiden seien großflächig in Agrarland umgewandelt worden. Viele Arten kämen nur noch in inselartig verstreuten Schutzgebieten vor. In den intensiv genutzten Landschaften müsse deshalb dringend mehr für den Insektenschutz getan werden, betonte Fahr.