Krankenhausgesellschaft warnt vor schwierigem Jahr für Kliniken
s:64:"Krankenhausgesellschaft warnt vor schwierigem Jahr für Kliniken";
Krankenhausgesellschaft warnt vor schwierigem Jahr für Kliniken
Hannover (epd).

Die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft warnt mit Blick auf das vorausliegende Jahr vor einer weiteren Verschärfung der ohnehin bereits angespannten Lage für viele Kliniken im Land. Es herrschten große Unsicherheiten über die weitere Ausgestaltung und Umsetzung der Krankenhausreform, teilte der Verband am Dienstag in Hannover mit. Dazu kämen anhaltende finanzielle Schieflagen in vielen Häusern. Die Reform war im Herbst von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden. Sie soll die Versorgung in den Krankenhäusern effizienter machen.

Es fehlten jedoch verlässliche politische Rahmenbedingungen und eine belastbare wirtschaftliche Perspektive, sagte Rainer Rempe als Vorsitzender der Krankenhausgesellschaft, die landesweit 163 Krankenhäuser mit etwa 115.000 Mitarbeitenden vertritt. Diese Kombination sei bedrohlich und zugleich besorgniserregend. „Die Krankenhausreform ändert daran bedauerlicherweise nichts.“ Rempe forderte die neue Bundesregierung nach der Wahl zu Nachbesserungen auf, um die Reform praxistauglich zu machen.

Zudem müsse gewährleistet werden, dass bedarfsnotwendige Krankenhäuser vor dem tatsächlichen Greifen der Reform im Jahr 2027 nicht unkontrolliert in die Insolvenz rutschten oder versorgungsrelevante Leistungsbereiche aus wirtschaftlicher Not abgestoßen werden müssten. „Die Krankenhäuser benötigen Planungssicherheit, um auch künftig eine flächendeckende Versorgung in Niedersachsen sicherstellen zu können“, betonte Rempe, der im Hauptberuf Landrat des Landkreises Harburg ist.

Eine Umfrage der NKG zeige, dass jedes zweite Krankenhaus in Niedersachsen für 2025 eine noch schlechtere wirtschaftliche Entwicklung als im Vorjahr erwarte. Mehr als jedes zweite Krankenhaus sehe seine wirtschaftliche Existenz bis zum Wirksamwerden der Reform im Jahr 2027 als gefährdet an. Jede vierte Klinik plane aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage, Leistungen zu reduzieren oder das Versorgungsangebot einzuschränken.

Verbandsdirektor Helge Engelke ergänzte, die Krankenhäuser befänden sich in einer Abwärtsspirale, die nur noch schwer aufzuhalten sei. „Die Kliniken und ihre Mitarbeitenden benötigen ein Signal, dass sie von der Politik nicht im Stich gelassen werden“, sagte er: „Wir erwarten, dass die Landesregierung künftige Initiativen zur Nachbesserung der Reform und wirtschaftlichen Stabilisierung der Kliniken unterstützt.“