Ärztekammer fordert Zuckersteuer und Programme gegen Fettleibigkeit
s:68:"Ärztekammer fordert Zuckersteuer und Programme gegen Fettleibigkeit";
Ärztekammer fordert Zuckersteuer und Programme gegen Fettleibigkeit
Hannover (epd).

Die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) fordert eine Steuer auf zuckerhaltige Lebensmittel. „Wir wissen längst, dass Zucker krank macht“, sagte ÄKN-Vorstandsmitglied Thomas Buck am Dienstag in Hannover. Ernährung spiele eine große Rolle, um Gesundheit zu fördern und langfristig zu erhalten. „Eine neue Bundesregierung hat jetzt die Chance, entsprechende Weichen zu stellen: Eine Zuckersteuer ist eine sinnvolle Maßnahme, um den Zuckerkonsum von Kindern zu senken“, unterstrich der Kinderarzt.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind durchschnittlich 15,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig. Damit steigt auch das Risiko für Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit.

Weil sowohl Zuckerkonsum und Übergewicht gerade in bildungsfernen Bevölkerungsgruppen besonders hoch sind, ist die Förderung einer gesunden Lebensführung und allgemeiner Gesundheitskompetenz nach Ansicht der ÄKN eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Erforderlich sei eine nationale Public-Health-Strategie von Bund, Ländern, Kommunen und allen relevanten gesellschaftlichen Akteuren, hieß es.

Präventionsarbeit müsse auch deshalb auf ein größeres Fundament gestellt werden, weil das Gesundheitssystem vielerorts bereits stark belastet sei, betonte ÄKN-Vorstand Buck. „Eine Investition in die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist auch eine Investition in die Zukunft“, unterstrich er. Gewöhnten sich Kinder schon früh an einen ungesunden Lebensstil, falle es ihnen später schwerer, gesunde Gewohnheiten zu etablieren. „Aus ungesunden Kindern werden ungesunde Erwachsene. Prävention kann nicht früh genug beginnen.“