Sprengel Museum zeigt Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung
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Sprengel Museum zeigt Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung
Hannover, Braunschweig (epd).

Werke von Künstlerinnen und Künstlern mit Beeinträchtigung stehen im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung des Sprengel Museums in Hannover. Dabei sind von Mittwoch an zunächst 42 Malereien, Zeichnungen, Fotografien und Objekte aus dem Atelier Geyso20 aus Braunschweig zu sehen, wie das Museum am Dienstag mitteilte. Mit der Präsentation unter dem Titel „Das Atelier als Gemeinschaft“ versuche das Sprengel Museum, „den Inklusionsgedanken auch auf die Kunstproduktion auszuweiten“, sagte Direktor Reinhard Spieler. Das Museum verstehe sich als Ort für alle Menschen und wolle Barrieren abbauen.

Die Ausstellung von Geyso20 ist der Auftakt eines zweiteiligen Ausstellungs- und Vermittlungsprojektes unter dem Vorzeichen der Inklusion. Fortgesetzt wird es vom 30. April bis zum 13. Juli mit Werken aus dem „Atelier Wilderers“ der Diakonie Himmelsthür in Hildesheim. Zu dem Projekt gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm.

Die Ausstellung betone die Bedeutung des Ateliers als Ort künstlerischer Produktion und lebendiger Gemeinschaft, hieß es. Dabei sei ihr Aufbau einem Atelier nachempfunden: Die Anordnung der Werke und die installierten Tische verdeutlichten die Beziehungen zwischen den Künstlerinnen und Künstlern und spiegelten den Alltag im Atelier.

Das Atelier Geyso 20 wurde 1992 als Modellprojekt der Lebenshilfe gegründet. Es bietet den Angaben zufolge Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit, ihre künstlerischen Begabungen zu entfalten und eine eigene Bild- und Formensprachen zu entwickeln. Benannt ist es nach seinem heutigen Standort in der Braunschweiger Geysostraße 20, wo es seit 2011 ansässig ist.

Die Formate der Künstlerinnen und Künstler reichen nach Darstellung des Ateliers von großen Malereien bis zur kleinteiligen Bleistiftzeichnung. Die Mitglieder der Gruppe setzten Erlebnisse, Wünsche oder Fantasien bildhaft um, erfänden skuril-komische Szenarien und erzählten Geschichten. Einige Künstler seien beherrscht von einem speziellen Thema, das sie sich immer wieder über Zeichnungen und Malereien aneigneten wie Telefone, Blumentöpfe oder Bügeleisen.