Mit einer großen Hommage will die evangelische Kulturkirche in Bremen am Mittwoch (20. November) an den Dichter, Mystiker, Priester, Politiker und Revolutionär Ernesto Cardenal erinnern, der eine besondere Beziehung zur Hansestadt hatte. „Heimweh nach dem Paradies“, heißt das Programm, das um 19.30 Uhr beginnen soll und an dem sich nach Angaben der Organisierenden auch Bremens Altbürgermeister Henning Scherf beteiligt.
Scherf will als Sprecher und Erzähler auftreten. Außerdem sei Musik der „Grupo Sal“ mit Aníbal Civilotti, Roberto Deimel und Fernando Dias Costa zu hören, hieß es.
Ernesto Cardenal, bis zuletzt eine Ikone des Widerstandes und der Befreiungstheologie, starb am 1. März 2020 in Nicaragua. Noch im November 2014 war er auf der Bühne der Bremer Kulturkirche zu sehen - mit seiner typischen schwarzen Baskenmütze über dem schlohweißen Haar.
Über Jahrzehnte hatte Cardenal Geld für die Hilfsorganisation „Pan y Arte - Brot und Kunst für Nicaragua“, gesammelt. Sie wurde 1994 durch ihn und den 2014 gestorbenen Schauspieler und Autor Dietmar Schönherr gegründet, lange Zeit war Henning Scherf Vorsitzender. Cardenal war tief überzeugt: Kunst ist so wichtig wie das tägliche Brot. Und befähigt die Menschen zum Widerstand.