Zensus 2022: Hessen heizen vor allem mit fossilen Brennstoffen
Wiesbaden (epd).

Die große Mehrheit der Haushalte in Hessen ist bei der Heizung weiterhin auf klimaschädliche fossile Brennstoffe angewiesen. 83 Prozent der Hessen heizen nach dem Ergebnis der Bevölkerungsbefragung Zensus 2022 mit Gas oder Öl, wie das Hessische Statistische Landesamt in Wiesbaden am 27. Juni mitteilte. An erneuerbaren Energiequellen sorgten Holz und Holzpellets zu fünf Prozent und Sonnenenergie mit Wärmepumpen zu 3,5 Prozent für Wärme. Die übrigen Quellen waren Fernwärme mit mehr als vier Prozent und Strom mit knapp vier Prozent.

Der Bestand an Wohngebäuden ist 2022 gegenüber dem Zensus 2011 um 3,1 Prozent auf 1,4 Millionen Gebäude gestiegen, die Zahl an Wohnungen nahm um 7 Prozent auf 3,1 Millionen zu. Die Leerstandsquote blieb hessenweit stabil auf 3,9 Prozent (2011: 3,8 Prozent). Dabei lag der Unterschied zwischen einer Leerstandsquote in Mörfelden-Walldorf mit 1,8 Prozent und der in Bad Karlshafen mit 9,7 Prozent. Als Gründe nannten die Eigentümer Baumaßnahmen, Abrisse, Verkauf oder Selbstnutzung. Die durchschnittliche Nettokaltmiete in Hessen lag bei 8,21 Euro pro Quadratmeter. Die höchste Durchschnittsmiete wurde in Frankfurt mit 10,58 Euro pro Quadratmeter festgestellt, die niedrigste im Werra-Meißner-Kreis mit 4,81 Euro.

Die Bevölkerung in Hessen ist zwischen den Erhebungen 2011 und 2022 um 235.000 Menschen auf 6,21 Millionen (plus 3,9 Prozent) gestiegen. Davon hatten 1,04 Millionen Menschen eine ausländische Staatsbürgerschaft. Gegenüber der statistischen Fortschreibung des Zensus 2011 musste der angenommene Bevölkerungszuwachs um 164.000 (2,6 Prozent) nach unten korrigiert werden. Der Korrekturbedarf lag zwischen dem Landkreis Groß-Gerau mit minus 5,2 Prozent und der Stadt Wiesbaden mit plus 0,5 Prozent. Genau ein Viertel der hessischen Bevölkerung lebte in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern.

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