Die Welterbestätte Grube Messel soll digital stärker erlebbar werden. Mit der vom Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) entwickelten Plattform „Konstellationen“ könnten die Funde der Grube auf neue Weise erkundet werden, teilten die Grube Messel, das DFF und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main sowie das Hessische Landesmuseum Darmstadt am 18. März gemeinsam mit. Die vier Institutionen haben sich demnach zusammengetan, um mit dem Projekt die digitale Brücke zwischen Film, Wissenschaft und Kultur weiter zu stärken. Anlass ist der 30. Jahrestag der Ernennung der Grube Messel zum Welterbe.

Über die Plattform „Konstellationen“ verbinden Erzählungen die Funde der Grube Messel und erschließen den Angaben zufolge den Besuchern ihre naturwissenschaftliche Bedeutung und die kulturhistorische Relevanz. Zudem erweitere sie das Museumserlebnis um eine hybride Dimension: „Sie verbindet physische Ausstellungsobjekte mit digitalen Inhalten und schafft so neue Perspektiven über die Grenzen der Ausstellungsräume hinaus“, heißt es in der Mitteilung. In sogenannten Storylines entstünden Verbindungen in die Archive, Sammlungen und Ausstellungsräume der kooperierenden Häuser. Erfahrbar sei beispielsweise, wie „ein typischer Tag vor 47 Millionen Jahren ausgesehen haben könnte“.

Messel ist international als Fundstätte von Urpferdchen bekannt. Die Grube gilt mit Zehntausenden von Funden als weltweit beste Fossilienlagerstätte zur Erforschung des Eozän-Zeitalters (56 bis 34 Millionen Jahre vor Christus). In der Grube mit 800 Metern Durchmesser und 130 Metern Tiefe bilden Fossilien fast die gesamte Flora und Fauna an diesem Ort vor 48 Millionen Jahren ab, als ein Maarvulkan explodierte. Eine Bürgerinitiative hatte verhindert, dass die ehemalige Ölschiefer-Abbaugrube wie geplant in eine Müllkippe verwandelt wurde. 1995 wurde die Grube Messel als erstes Bodendenkmal in Deutschland zum Unesco-Weltnaturerbe erklärt.

www.grube-messel.de

Informationen zum Jubiläumsprogramm: www.messeljahr2025.de