Die hessische Landesregierung wird ihre Klimaziele für kommendes Jahr laut BUND Landesverband „deutlich“ verfehlen. Um das im Klimaschutzgesetz des Landes festgelegte Ziel, die Treibhausgas-Emissionen bis 2025 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu mindern, müsste bis Ende nächsten Jahres eine weitere Minderung der Emissionen um sechs Millionen Tonnen CO2 erreicht werden, wie der Landesverband am 1. Oktober in Frankfurt am Main mitteilte.

„Bis 2021, das heißt innerhalb von gut 30 Jahren, wurden gegenüber 1990 die Treibhausgas-Emissionen um 30 Prozent gemindert“, sagte Jörg Nitsch, BUND-Landesvorsitzender. Bis Ende 2025 müsse nun eine Minderung der Treibhausgas-Emissionen um weitere 10 Prozent erreicht werden, was den besagten sechs Millionen Tonnen CO2 entspreche. Der BUND Hessen erarbeitete deshalb ein Klimaschutz-Sofortprogramm mit Maßnahmen, die es eigenen Angaben zufolge ermöglichen sollen, das Klimaziel für 2025 noch zu erreichen.

Die größten Potenziale zum Einsparen von Treibhausgas-Emissionen lägen beim Stromsparen und im Windenergie-Ausbau. Hier könnten jeweils jährlich drei Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, wenn der Stromverbrauch in allen Bereichen um zehn Prozent sinken würde und insgesamt 200 Windenergieanlagen in zwei Jahren gebaut werden. Ein „forcierter Umstieg vom Auto auf den Umweltverbund“ könne außerdem zu einer jährlichen Minderung von 700.000 Tonnen CO2 führen, so der Landesverband.

Zusammen mit einigen weiteren Maßnahmen könne eine jährliche CO2-Einsparung von 9,16 Millionen Tonnen erreicht werden. „Wir legen ein machbares Sofortprogramm vor. Es ist einfach und schnell umsetzbar, es ist wirtschaftlich attraktiv“ und sei sozial wirksam, sagte Werner Neumann, den Angaben nach BUND-Energieexperte und Autor des Sofortprogramms. Das Land Hessen sei nun aufgefordert, „seinen finanziellen und organisatorischen Teil zur Aktivierung der Menschen in Hessen für die dringlichen Klimaschutzziele zu übernehmen.“

Pressemitteilung: http://u.epd.de/35xh