Die AOK Hessen hat einen starken Anstieg von Pflegebedürftigen in den vergangenen sechs Jahren registriert. In einzelnen Landkreisen habe sich deren Anteil an der Bevölkerung zwischen 2017 und 2023 fast verdoppelt, teilte die Krankenkasse am 10. Dezember in Bad Homburg mit. Die AOK bezieht sich auf eine Auswertung ihres Wissenschaftlichen Instituts mit den anonymisierten Daten ihrer knapp 1,7 Millionen Versicherten in Hessen, die statistisch auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet wurden.
Den stärksten Anstieg des Anteils der Pflegebedürftigen gab es demnach im Kreis Odenwald. Dort verdoppelte sich praktisch deren Anteil an der Gesamtbevölkerung von fünf Prozent im Jahr 2017 auf 9,9 Prozent im Jahr 2023. Fast ebenso stark war die Zunahme im Lahn-Dill-Kreis. Um rund 90 Prozent erhöhte sich der Anteil der Pflegebedürftigen im Kreis Groß-Gerau, im Kreis Marburg-Biedenkopf und im Kreis Gießen. Diese Entwicklung sei nicht allein durch die Alterung der Gesellschaft zu erklären, kommentierte die AOK: „Die Werte liegen weit über dem, was demografisch erwartbar gewesen wäre.“
Die niedrigste Steigerung des Anteils der Pflegebedürftigen mit weniger als der Hälfte gab es in den Kreisen Hersfeld-Rotenburg (44,6 Prozent) und Darmstadt-Dieburg (45,3 Prozent) sowie in der Stadt Kassel (44,4 Prozent).
Den höchsten Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung gibt es in den Landkreisen Werra-Meissner-Kreis (13,1 Prozent), Marburg-Biedenkopf (11,9 Prozent) und Lahn-Dill-Kreis (10,8 Prozent). Den geringsten Anteil an Pflegebedürftigen hatten die Städte Offenbach mit 5,3 Prozent, Darmstadt mit 5,6 Prozent und Wiesbaden mit 6,1 Prozent. Der Mittelwert für Hessen beträgt 8,4 Prozent.
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