Zur bevorstehenden Rabattaktion „Black Friday“ rät der Psychologe Manuel Stegemann zu wohlüberlegten Kaufentscheidungen. Um impulsgesteuerte Fehlkäufe zu vermeiden, helfe es, sich Regeln aufzuerlegen, sagte Stegemann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (26. November). „Am besten ist es, sich vorher in ausgeglichenem Zustand eine Liste mit echten Bedarfen zu erstellen und dann strikt daran zu halten.“
Auch Preisvergleichsplattformen seien hilfreich, um Rabatte kritisch zu prüfen. „Und wenn man merkt, dass der Puls steigt oder man in eine Art Rausch verfällt, sollte man eine Pause machen, bevor man 'Kaufen' klickt.“
Die Anziehungskraft von Schnäppchen sei psychologisch tief verankert, sagte der Professor für Markt- und Werbepsychologie an der Hochschule Bielefeld. „Doch der 'Black Friday' ist eine Extremform.“ Kurzfristig führe der Kauf im Gehirn zur Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. Der Belohnungsreiz halte jedoch nur kurz an, und man gewöhne sich an ihn. „Das führt dazu, dass immer stärkere Stimuli nötig sind, um das Dopaminsystem zu aktivieren und den gleichen Belohnungsreiz zu erfahren.“ Im Extremfall könne das zu einer Kaufsucht führen.
Er persönlich halte nicht viel vom „Black Friday“, fügte der Psychologe hinzu. „Es ist ein Irrglaube, dass solche Preise nicht wiederkommen.“ In der heutigen wettbewerbsorientierten Welt gebe es ähnliche Angebote immer wieder.
Interview bei „faz.net“: http://u.epd.de/385o