Barmer: Kinder in Hessen lernen schwerer sprechen
Frankfurt a.M. (epd).

Kinder in Hessen haben nach Angaben der Barmer Krankenkasse zunehmend Probleme beim Spracherwerb und der altersgerechten Bewegung. Im Jahr 2023 sei bei 12,2 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen eine sogenannte Sprachentwicklungsstörung ärztlich dokumentiert worden, teilte die Landesvertretung Hessen der Barmer am 22. Oktober in Frankfurt am Main mit. Im Vergleich zu 6,8 Prozent der betroffenen Kinder im Jahr 2005 sei dies ein Anstieg um 79 Prozent. Dies belegten Daten aus dem aktuellen Barmer-Kinderatlas.

Störungen beim Spracherwerb gehören den Angaben zufolge zu den häufigsten Diagnosen bei Heranwachsenden. In der Folge hätten die Betroffenen oft Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben „oder Spannungen in sozialen Beziehungen“, sagte der Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen, Martin Till. Da Kinder das Sprechen durch Nachahmen lernten, sollten Eltern viel mit ihnen kommunizieren und einen altersgerechten Medienkonsum unterstützen.

Motorische Entwicklungsstörungen seien 2005 bei 2,4 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen in Hessen ärztlich diagnostiziert worden, im Jahr 2023 bei 3,3 Prozent (plus 38 Prozent). Viele Kinder könnten heute weder Hampelmann noch Purzelbaum. Als eine Ursache nennt Till zunehmenden Bewegungsmangel.