Sogenannte Kita-Assistenzen sollen die Fachkräfte in den Einrichtungen ab Sommer kommenden Jahres entlasten. Dafür will die Hessische Landesregierung als eine von mehreren Maßnahmen im Kita-Bereich 14 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Wiesbaden (epd). Die Hessische Landesregierung aus CDU und SPD will die frühkindliche Bildung, die Betreuung und den Kinderschutz stärken. „Die Kita ist für viele Kinder ein zweites Zuhause“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) am 9. Dezember bei der Vorstellung der Pläne in der Kindertagesstätte Evangelische Bergkirche in Wiesbaden. Er betonte, dass das Land im Bereich der Betreuung vor „enormen Herausforderungen“ stehe. Unter anderem durch die Förderung von Kita-Assistenzen sollen Erzieherinnen und Erzieher künftig stärker entlastet werden.
Angaben der hessischen Staatskanzlei zufolge, soll die Einstellung von Kita-Assistenzen ab Sommer nächsten Jahres mit 14 Millionen Euro aus dem Kita-Qualitätsgesetz des Bundes gefördert werden. Diese zusätzlichen Kräfte sollen demnach Aufgaben im nicht-pädagogischen Bereich übernehmen. Dazu gehöre beispielsweise die „Hilfe beim Anziehen oder beim Essen reichen“, ergänzte Sozialministerin Heike Hofmann (SPD).
Als Kita-Assistenzen könnten laut Hofmann Menschen ohne pädagogischen Hintergrund arbeiten. Insgesamt sei es möglich, im Kita-Jahr 2025/26 bis zu 800 Einrichtungen zu unterstützen. Die Unterstützung komme laut Papier der Staatskanzlei „zu 100 Prozent bei Kommunen und Trägern an, weil die Assistenzkräfte vollständig aus den Fördermitteln finanziert werden können“.
Die Verteilung dieser Mittel geschehe „nach dem Windhundprinzip“, so Hofmann, das heißt: Welche Kitas tatsächlich gefördert werden, hängt auch davon ab, wann welche Einrichtung einen entsprechenden Antrag eingereicht hat.
Weiter sei geplant, eine Fachstelle für Kinderrechte in der frühkindlichen Bildung zu etablieren. Dort sollen speziell Angebote für Kita-Träger entwickelt werden. Auch die Einführung einer Koordinierungsstelle zur Sprachförderung habe sich die Landesregierung vorgenommen. Darüber hinaus sollen praxisintegrierte, vergütete Ausbildungsplätze weiter gefördert werden - künftig auch im Bereich der Heilerziehungspflege.
Ebenfalls soll die Einführung eines Daseinsvorsorgefonds geprüft werden. Ziel dessen solle etwa die Vergabe von zinsverbilligten Krediten an Kommunen sein, „um Investitionen - beispielsweise in den Aus- und Aufbau von Kitas - zu finanzieren“, so die Staatskanzlei.
Mit dem Landtagsabgeordneten und CDU-Politiker Alexander Bauer (52) ist außerdem erstmals ein hessischer Kinderschutzbeauftragter berufen worden. Vorgesehen ist, dass Bauer die Aufgabe für die gesamte laufende Wahlperiode übernimmt, wofür er eine monatliche Entschädigung in Höhe von 2.000 Euro brutto erhält, so die Staatskanzlei. Er sei „überzeugt, dass Hessen ein Vorreiter im Kinderschutz sein kann“, sagte Bauer.
Der Politiker ist Vater, studierte für das Lehramt an Gymnasien und war als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt und als Studienrat mit den Fächern Katholische Religion sowie Politik und Wirtschaft an der Liebfrauenschule in Bensheim im Schuldienst tätig.
Pressemitteilung: http://u.epd.de/38rb