Eine neue Dokumentation ehrt den Showmaster, Schauspieler und Sänger Heinz Schenk (1924-2014), der mit seiner Sendung „Zum Blauen Bock“ berühmt wurde. Zu sehen sei unter anderem bisher unveröffentlichtes Material, das die Person Schenk bisher „völlig ungesehen“ zeige, sagte Redakteur David Gern vom Hessischen Rundfunk (HR) am 3. Dezember in Frankfurt am Main. Die Doku „Der 20 Millionen Mann“ wurde vom HR und dem Südwestrundfunk (SWR) produziert und ist ab sofort in der ARD-Mediathek zu sehen. Heinz Schenk wäre am 11. Dezember 100 Jahre alt geworden.
Ziel des Films sei auch gewesen, die damalige Zeit zu beschreiben. „Warum hat dieser Mann mal 20 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher gefesselt? Was sagt das über Deutschland aus? Und was sagt es, dass Schenk vergessen ist?“, führte Gern weiter aus. Die Dokumentation nähere sich den Antworten auf diese Fragen.
Einer Mitteilung des SWR zufolge prägten Schenk und die Sendung „Zum Blauen Bock“ von den 1960er- bis in die 1980er Jahre das deutsche Unterhaltungsfernsehen. Die Ausstrahlungen erreichten bis zu 20 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. „Mit der regional verankerten Äppelwoi-Romantik seiner Sendungen füllte er nach dem Zweiten Weltkrieg die große Lücke des ausgetriebenen Nationalstolzes mit Eskapismus, Herzschmerz und Nostalgie“, so der SWR. Für seine Leistungen erhielt der in Mainz geborene Schenk zahlreiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem den Bambi und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
In der Dokumentation kommen den Angaben zufolge auch Prominente zu Wort, wie der Mainzer Kabarettist Tobias Mann, Popkultur-Autor Jonas Engelmann, Kriegsgenerations-Expertin Sabine Bode und die Mainzer Fastnachts-Legende Margit Sponheimer. Sie würdigten Schenk aus heutiger Sicht, setzten sich aber auch kritisch mit seiner Form des Humors auseinander. Andere Prominente, wie Hape Kerkeling und Thomas Gottschalk, hätten für die Dokumentation nicht zur Verfügung gestanden, sagten die Filmemacher.
Die Dokumentation „Der 20 Millionen Mann“ in der ARD-Mediathek: http://u.epd.de/38hl
SWR-Pressemitteilung: http://u.epd.de/38hn