Museumsdirektorin: KI soll Sammlungsbestände finden
Frankfurt a.M. (epd).

Das Historische Museum Frankfurt am Main will seine Sammlungsbestände zügig digitalisieren und dafür sorgen, dass die Datensätze für die Suchanfragen über Künstliche Intelligenz (KI) zur Verfügung stehen. „Immer mehr Menschen werden sich digital informieren“, begründete Museumsdirektorin Doreen Mölders das Vorhaben am 28. Januar. Eine Künstliche Intelligenz könne nicht intelligent agieren, wenn sie beispielsweise auf Sammlungen nicht zugreifen könne. Fehlende digitale Schnittstellen müssten eingerichtet werden.

Die neue Direktorin, die ihre Stelle am 1. Januar angetreten hat, nannte als einen weiteren Schwerpunkt, aus dem Historischen Museum noch stärker ein „Museum für alle“ zu entwickeln. Hier gebe es in der Museenlandschaft insgesamt „noch viel Luft nach oben“. Das Historische Museum sei mit dem Besuch von 580 Schulklassen im vergangenen Jahr bereits auf einem sehr guten Weg. „Wenn Kinder sich in einem Raum wohlfühlen, kommen sie als Erwachsene wieder“, sagte Mölders. Das funktioniere allerdings nur, wenn Kinder das Museum nicht vorrangig als Sanktionsraum erlebten. Geplant sei Ende 2025 oder Anfang 2026 eine Tagung zum Thema „Museum und soziale Klassen“.

Eine Zukunft der Museen sieht Mölders auch in Orten für „Good Health & Well-being“. Bei steigenden Temperaturen sei es in den klimatisierten Räumen eines Museums gut auszuhalten. Hier müsse man nachdenken, wie diese Räume auch zugänglich gemacht werden können, ohne dass jemand den vollen Eintritt zahlen müsse.

Als erste Sonderausstellung des Jahres zeigt das Junge Museum als Teil des Historischen Museums die Schau „Kinder haben Rechte!“ ab 15. März. Die Ausstellung thematisiere ausgewählte Kinderrechte, die spielerisch junge Menschen zum Zuhören, Diskutieren und zum Sich-informieren anregen solle.

Im „Stadtlabor“ startet am 18. Juni die Schau „Alle Tage Wohnungsfrage. Vom Privatisieren, Sanieren und Protestieren“. Der Bedarf an bezahlbaren Mietwohnungen steige, während öffentlich geförderter Wohnraum beständig zurückgehe, begründet das Museum die Themenwahl. Die Ausstellung zeige anhand von drei Wohngebieten, wie die Stadt mit Sanierungen und Protesten umgeht.

Das 25-jährige Bestehen feiert in diesem Jahr die Bibliothek der Generationen, ein künstlerisches Erinnerungsprojekt von Sigrid Sigurdsson. Nach einem Viertel der bis 2105 geplanten Laufzeit sollen gesammelte Erinnerungen gezeigt werden.

Im vergangenen Jahr hätten 152.000 Menschen das Historische Museum besucht, sagte Susanne Gesser, stellvertretende Direktorin und Leiterin des Jungen Museums. Eine große Sonderausstellung werde es erst wieder 2026 geben. Dabei werde es um ein wirtschafts- und geldgeschichtliches Thema gehen.

www.historisches-museum-frankfurt.de